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Ebenso eigenthiimlich, aber klarer, eonereter, naturgcmässer in der Form, ist der »Siebenbürger Maler, George Vastag. Auch er hat ein eigenthümliclies Fach gefunden: das Genrebild nach der N a t u r.

hei ihm ist alles dem wirklichen, frischen Leben entnommen: Das Lächeln, die Stoffe, die Geberde. Und seine technische Meister­schaft erhöht noch die Täuschung, so dass seine Bilder wirklich zu leben scheinen.

Carl Fruwirth ist bedeutend durch die breite Kraft seines Pinsels und die Harmonie seiner Farben. Die Bilder der Helon sind aufs feinste durehrippt, gleich den Flügeln eines »Schmetter­lings. Im Porträtfache haben wir vorzügliche Künstler: Die Mayers (Georg und Liczen), A. Chross etc.

A. Grots etc., die grossen Historienmaler »Szekely, Matejko, Godlewski, domizilieren nicht in Wien.

»Szekely hat einen scharfen Geist und ein inniges Herz. Dabei hat er eine grosse, mustergültige Meisterschaft in der Be­handlung der »Schatten und des Taglichtes.

Matejko ist der Charakteristiker par exccllence, in den »Stoffen überragt er Pilot y.

Zwei echte hochverehrte Wiener Künstlernamen sind K r i e- huber und Geiger.

Kriehuber ist mit dem Wiener Kunstleben so eng und innig verbunden, dass man sich Wien nicht mehr ohne ihn denken kann. Es gab eine Zeit, wo er der Einzige war, welcher dem Auslande gegenüber das edle Wiener Kunstleben vertrat.

Mit welchem grossen und berühmten Namen, der jemals in unserer Stadt weilte, wäre der Name Kriehuber nicht verknüpft! Alles, was an Bang, Talent, Geist oder Ruhm hervorragte, hat sein Meistergriffel verewigt. Sein Porträt des Kaisers in Jagd­kleidung ist noch immer das anerkannt beste Bildniss unseres »Souveräns.

Danthage kam Kriehuber am nächsten, hat ihn aber nicht erreichen können. Von den beiden Brüdern Geigers ist Johann