IGNAZ SCHMIEGER
KAMMGARNSPINNEREI ZWODAU BEI FALKENAU a d. EGER.
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ie Entstehung - des Fabriks-Unternehmens von Ignaz Schmieger, welches seither den Namen seines Gründers als Firma führt, datirt aus dem Jahre 1844. Ignaz Schmieger war 1812 zu Schlaggenwald geboren, besuchte daselbst die Volksschule und erlernte nachher im Geschäfte seines Vaters die Weberei. Dem Zuge der damaligen Zeit folgend, gieng er dann auf Reisen, um sich in grösseren Fabriksstädten, wie Brünn etc., weiter in der Weberei praktisch auszubilden. Nach mehrjähriger Abwesenheit kehrte er nach Hause zurück, machte sich selbstständig und errichtete in Schlaggenwald eine Handweberei, die immer mehr an Ausdehnung gewann. Im Jahre 1856 kaufte er schliesslich von einem gewissen Lotz eine kleine Baumwollspinnerei in Zwodau, die er in eine Streich- und später auch in eine Kammgarnspinnerei mit mechanischem Betriebe umwandelte. Dieses ursprünglich in sehr bescheidener Grösse angelegte Etablissement war, wie bereits erwähnt, sowohl für Kammgarnspinnerei als auch für Streichgarn eingerichtet und nützte als Betriebskraft die Wasserkraft der Zwodau — etwa 30 Pferdestärken _ aus, zu welcher bald (1860) eine Dampfmaschine von 40 Pferdestärken beigestellt werden musste.
Die Intelligenz und Thatkraft Schmieger’s brachte das Unternehmen zu gesunder Entwickelung, seine Ausdauer überwand auch wiederholte Unglücksfälle. Das Etablissement brannte im Jahre 1863 und nach dem erfolgten Ausbau nochmals im Jahre 1880 vollständig ab.
Schon nach dem ersten Brande wurde die Streichgarnspinnerei aufgegeben und die Fabrik nur mehr für Kammgarnspinnerei eingerichtet. Ebenso wurde eine Wollwäscherei und Kämmerei angelegt, aber wegen aufgetretener Schwierigkeiten bei der Ableitung der A\ aschwässer wieder aufgelassen.
Im Jahre 1864 wurde eine neue Dampfmaschine von 100 Pferdestärken von der Maschinenfabrik F. Ringhoffer in Prag angeschafft.
Der Brand im Jahre 1880 zerstörte abermals die Fabriksgebäude vollständig. Der Wiederaufbau erforderte grosse Opfer, und es bedurfte noch mehrerer Jahre, um Uebelstände zu beseitigen, welche durch Fehler in der Transmissionsanlage, sowie dadurch entstanden waren, dass die nach dem Brande noch brauchbar gebliebene Betriebsmaschine weiter verwendet wurde und sich alsbald als unzureichend erwies.
Nach mannigfachen Schwierigkeiten und Betriebsstörungen bei Aufstellung einer Aushilfsmaschine entschloss sich Schmieger zu einer rationellen Neuanlage. Eine im Jahre 1886 von E. Skoda bestellte Corliss-Compoundmaschine von 450 Pferdestärken wurde an Stelle der alten Maschine errichtet, ein neuer Flauptantrieb erbaut, das Kesselhaus mit neuen Kesseln und neuer Esse versehen und hiemit eine vorzügliche Motoren-Anlage erzielt, deren Leistungsfähigkeit sich bei dem gewaltigen Aufschwung, den das Etablissement nun nahm, vortrefflich bewährte.
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