Auf Handstühlen arbeitete er noch die damals sehr beg-ehrten Doppelloden, welche trotz der grossen Fabriks- concurrenz ihrer g-uten Ausführung- weg-en bis 1892 g-uten Absatz fanden. Da jedoch durch die von der Concurrenz allg-emein in minderer Qualität erzeugte Waare der Doppelloden in Misscredit kam und der Consum desselben rapid fiel, sah er sich gezwungen, sich ebenfalls der modernen Fabrication zuzuwenden.

Da zu diesem Zwecke die bisher gepachteten Räumlichkeiten einerseits zu beschränkt, andererseits die bisher benützte Wasserkraft nicht constant war, entschloss sich Leopold Krebs, eine mit allen Hilfsmitteln der modernen Technik ausgestattete Fabrik zu bauen.

Der erste Spatenstich zu derselben erfolgte am 24. April 1893 und schon am 30. Juli 1894 setzte der Dampf die Spindeln und Kraftstühle in Bewegung. Das Fabriksgebäude steht auf einem schiefen Terrain und ist daher das Hauptgebäude einerseits drei Stockwerk über dem ebenerdigen Tracte hoch. Souterrain und Dachbodenraum sind auch zu Arbeitsräumen hergerichtet, so dass die Fabrik aus fünf Etagen Arbeitsräumen besteht. Im Hofraume be­finden sich die Gebäude für die Dampfanlage, Walke, Trocknerei, Wollmagazine und Stallung-, Das Färbereigebäude steht abseits am Igelflusse. Die Fabrik wird von einer Dampfanlage, deren Kessel, System Cornwall, 52 Quadrat­meter Heizfläche hat, und einer 3opferdigen Dampfmaschine, System Collmann, betrieben und ist mit elektrischer Beleuchtungsanlage versehen.

Die Spinnerei enthält: 3 Satz 48 Zoll breite Krempelmaschinen mit Josephysehen Flortheilern, 2 Sel- factoren von Josephy aus Bielitz mit je 360 Spindeln, 2 Mule Jennys mit je 240 Spindeln und eine englische Ring­zwirnmaschine ;

die Weberei: 20 mechanische Webstühle, System Schönherr, mit yfachem Schützenwechsel, 12 Handweb­stühle, 1 Musterstuhl, 1 Scheer- und Aufbäummaschine, 1 Kettenspulmaschine, 1 Schussspulmaschine;

die Walke: 2 Cylinderwalken, 2 Tuchwaschmaschinen, 1 Centrifuge, ferner eine Imprägnir- und eine Carbo- nisiranlage;

endlich die Färberei: 6 Farbkessel, 1 Indigo-Waidküpe und. eine Wollwäschereieinrichtung.

In der Fabrik werden durchschnittlich 60 bis 80 Arbeiter beschäftigt, für die eine eigene Betriebs-Ivranken- casse besteht.

Mit der Inbetriebsetzung seiner Fabriksanlage stellte sich Leopold Krebs in die Reihe der Fabrikanten. Er hat es verstanden, den Uebergang von der Handweberei zum Fabriksbetriebe zu bewerkstelligen, sich der neuesten Erfindungen zu bedienen, durch eigene Kraft, als wahrer Seif made man.

Seine dessinirten Modewaaren und seine Militärtuche sind in jeder Beziehung concurrenztüchtig-; ausser diesen werden noch Militär-Decken und Loden in seiner Fabrik erzeugt.

Als Mitglied der Tuch-Industrie-Gesellschaft für die Ausrüstung der k. k. Landwehr, welche fertige Uniformen liefert, ist er in der Lage, auch an andere Körperschaften, welche ihre Bediensteten uniformiren, fertige Montur­sorten in guter Qualität und exacter Ausführung zu liefern.

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