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GIUSEPPE ANGE EI

TAUFABRIK UND MECHANISCHE SPINNEREI

TRIEST.

ie Takelage bildet einen der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände der Schiffe aller Art; Schiffahrts­gesellschaften und Schiffsrheder sind daher die Hauptabnehmer der Tau- und Seilfabrikanten.

Als im Jahre 1837 die Firma Giuseppe Angeli in Triest, dem Haupthafen Oesterreichs, errichtet wurde, konnte sie darauf rechnen, an Ort und Stelle einen günstigen Absatz ihrer Producte zu erzielen. Sie sah sich auch in ihrer Erwartung nicht getäuscht; die Bedeutung des Etablissements stieg von Jahr zu Jahr, und gegenwärtig- muss es zu den bedeutendsten seiner Branche gezählt werden.

Schon die Ausdehnung- der Productionsstätte ist eine imposante. Sechzehn verschiedene Bauten sind vorhanden, in welchen das Rohmaterial, der Hanf, verarbeitet und gesponnen wird; theilweise werden dieselben auch als Waaren- depot verwendet.

Die Fabrik besitzt ausserdem zwei Schirmdächer, das eine 150 Meter, das andere 360 Meter lang; unter dem letzteren befinden sich zwei Geleiseanlagen mit Locomobilen, die zur Fertigstellung der langen Hanfseile bestimmt sind.

In der Fabrik selbst sind gegenwärtig 400 Spindeln im Gange, welche von 120 Arbeitern bedient werden. Ein Dampfmotor in der Stärke von 200 Pferdekräften liefert die nöthige Arbeitskraft.

Was die von der Firma Giuseppe Angeli producirten Waaren anbelangt, so bestehen dieselben in allen Qualitäten und Stärken von getheerten und ungetheerten Hanfseilen, ferner von Transmissionsseilen aller Art. Die hervorragendsten Schiffahrtsgesellschaften Oesterreichs und des Auslandes, auch zahlreiche Werkstätten decken bei der Firma ständig ihren Bedarf. Speciell der Export nach dem Auslande ist ein bedeutender.

Im Jahre 1875 wurde die Fabrik durch den Besuch Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Joseph I. ausgezeichnet, und im Jahre 1882 erwies weiland Erzherzog Carl Ludwig derselben die Ehre einer Besichtigung.

In Anerkennung seiner verdienstlichen Leistungen, namentlich anlässlich der würdigen A'ertretung der öster­reichischen Industrie auf den Weltausstellungen in Wien 1873 und Paris 1878, wurde dem erst kürzlich verstorbenen Chef der Firma, Georg Angeli, von Sr. Majestät dem Kaiser das Ritterkreuz des Franz Josephs-Ordens verliehen und ihm überdies die Allerhöchste Anerkennung- ausgedrückt.

Der Firma wurde auch mittelst eines besonderen Decretes des k. k. österreichischen Ministeriums des Innern die Anerkennung für die von ihr ausgeführte Lieferung von Schnüren für das k. k. Hof-Operntheater in Wien bekanntgegeben.

Auf zahlreichen internationalen Industrie- und Seewesen-Ausstellungen wurde die Firma Giuseppe Angeli prämiirt, und zwar mit goldenen Medaillen zu Neapel 1871, Triest 1871 und 1882, mit silbernen Medaillen zu Triest und Havre 1868, Wien 1869, Paris 1878, ferner in Paris 1867 mit der bronzenen Medaille und auf der Wiener Welt­ausstellung 1873 mit der Fortschrittsmedaille.

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