Prag.

. i_T-

jÜjasÄ

l* M BllklllBir

[**Sgnr]

uStfiöSi

&et. l ^ 7 ¥'*&'?

ii na

.-«egwi

>jV-£

ELyji i.

11111

* n»

»II IX

In rm i r.)

1 D 1 1

MtiH

mm

Ü1M«..

lliiljüäijfis

V*,>4.

lass

SWfe

-'Amiy

M. JOSS & LÖWENSTEIN

K. u. K. HOF-LIEFERANTEN WÄSCHE-FABRIK PRAG KL ATT AU NEUERN.

inen der jüngsten Zweige der heimischen Bekleidungs-Industrie bildet die Wäschefabrication. Erst in den Sechzigerjahren entstanden in England und Frankreich Anstalten, die Wäsche für den Verkauf er­zeugten; dem Beispiele dieser Länder folgte alsbald auch Oesterreich. Hier war es im Jahre 1870 Herr Marcus Joss, der diesen Zweig der Bekleidungs-Industrie zu cultiviren begann. Ein Raum von einem Zimmer am Wenzelsplatze in Prag mit zwei Nähmaschinen und mit einer Scheere zum Zu­schneiden war die »Fabrik«, in der Plerr M. Joss, unterstützt von zehn Hilfsarbeitern, an seine Aufgabe herantrat. Die erzeugten Waaren fanden Beifall und die einlaufenden, fortdauernd sich mehrenden Bestellungen machten bald eine Verlegung und Erweiterung der Geschäftslocalitäten nothwendig. Der Betrieb wurde in der Jungmannstrasse der Kgl. Weinberge fortgesetzt und hatte nach neun Jahren seines Bestehens eine solche Ausdehnung erreicht, dass Herr M. Joss nicht mehr im Stande war, die Geschäftsleitung allein zu führen. Es trat daher Herr Simon Löwen­stein als Mitinhaber in die Firma ein, unter dessen Mitarbeit nun das Unternehmen seinen internationalen Zielen zustrebte.

In dieser Zeit begann der Absatz der Erzeugnisse nach dem Auslande. Auch hier brach sich das Fabrikat durch die Solidität seiner Ausführung bald Bahn, und nach weiteren acht Jahren bezog die Firma M. Joss & Löwenstein ein eigenes Fabriksgebäude in PragBubna, das einen Flächeninhalt von 2400 Quadratklaftern umfasst. Dampf und Elektricität wurden den Zwecken der Wäschefabrication dienstbar gemacht und brachten Vortheile, die ebenso auf dem Gebiete der erhöhten Leistung wie auf dem des Consums zum Ausdrucke kamen.

Trotz der maschinellen Hilfskräfte ist die menschliche Arbeitskraft eine unumgänglich nothwendige Hauptsache bei der Wäschefabrication geblieben, und zwar recrutirt sich die Arbeiterschaft zu neun Zehntel aus weiblichen Personen.

Die Ausbildung und Disciplinirung gerade des weiblichen Elementes bedingt für die gedeihliche Förderung besondere Maximen und in Erkenntnis dessen standen die Gemahlinnen der Inhaber während der ersten 19 Jahre des BestQrens der Fabrik mitthätig im Geschäfte, so lange, bis eine Anzahl von geeigneten Directricen herangebildet war.

Umgeben von drei Procuristen und von einem Stabe langjährig Angestellter unterstützt, war das Haupt­augenmerk der Inhaber dauernd auf die Erschliessung immer weiterer Absatzgebiete gerichtet, um den gewaltigen Apparat, der zur Hochsaison fast als zu klein sich erweist, auch in ruhigen Zeiten hinreichend zu beschäftigen. Im Inlande zu einer unbestrittenen Popularität gelangt, hat die Löwenmarke die Trade-Mark des Hauses ebenso

413