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Kehrseite des Stoffes zu streichen. Dieser wird dann der Contour ent­lang mit dicht nebeneinander liegenden überwindlichen Stichen über- näht, indem man von rechts nach links arbeitet und von innen nach außen sticht. Große Kreise werden auch mit Spitzenstich ausgenäht.

3. Die franMslhe Stickerei.

Diese wird zur Ausführung von Buchstaben, stylisirten Blumm, Arabesken u. dgl. verwendet. Je zarter und schwungvoller das Muster, desto schöner der Effect.

Diese Muster werden entweder nur mit dem parallelen Plattstich und dem Schnürlstich ausgeführt, oder es werden, um verschiedene Licht­effecte zu erzielen, auch mehrere Sticharten in Verbindung gebracht. Bei solchen Mustern, welche mit einem andern als dem parallelen Plattstiche gearbeitet werden, wird die Contour entweder mit dem Stiel- oder Schnürlstiche, oder auch mit dem Steppstiche ausgeführt. Muster, die mit dem Steppstiche contourirt sind, dürfen nicht mit diesem gefüllt werden. Hiebei ist entweder der gleichmäßig ineinander greifende Platt­stich oder der Knöpfchenstich anzuwenden.

Mit dem Stielstiche contourirte Muster können mit dem Stepp­stiche gefüllt werden, was entweder in gleichmäßigen Reihen oder mit einzeln gestreuten Stichen stattfindet.

Buchstaben können in verschiedener Weise gestickt werden. Ganz weiß oder roth, mit dem parallelen Plattstiche. Weiß, mit weißem oder rothem Steppstiche umrandet, wobei die feinen Linien ebenfalls mit dem Steppstiche ausgeführt werden. Weiß, mit rothem Schnürlstich umrandet. Mit weiß und roth gewundenem Stiche, welcher nur zur Contourirung benützt wird. Bei Ausführung dieses Stiches wird die Contour mit nicht zu kleinen, weißen Steppstichen genäht, welche roth übernäht werden.

Ferner können die Buchstaben weiß oder roth mit dem Stiel-, Stepp- oder Schnürlstiche contourirt und mit weißen oder rothen Knöpf- chen, Steppstichen, ineinander greifenden Plattstichen u. dgl. gefüllt werden.

Bei der Wahl von Buchstaben ist stets die Form derselben zu berücksichtigen, und sind nur solche zu wählen, welche klar und deutlich hervortreten. Blumen-Alphabete, Monogramme, welche schwer zu erkennen sind, sind geschmackswidrig. Ebenso die Doppel-Monogramme, welche wohl oft hübsche Ornamente bilden, deren Buchstaben jedoch manches­mal ganz unkenntlich sind.

Dem Vorziehen und Unterlegen ist stets große Aufmerksamkeit zuzuwenden, weil die Reinheit der Form sehr davon abhängt. Kleine, zarte Zeichnungen dürfen nicht zu hoch unterlegt werden. Bei dem Unterlegen müssen die Stiche immer dem Stickstiche entgegengesetzt gelegt werden. Auch achte man darauf, daß die Kehrseite der Rechtseite mög­lichst gleich wird und daß man von einem Theile zum andern kommen kann, ohne daß man es bemerkt oder den Faden abschneiden muß. Auch ist es zu empfehlen, daß man von links nach rechts arbeite.