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Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte : vollständig in 4 Abtheilungen mit ca. 300 Abbildungen / von Gabriele Hillardt
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Gamaschen mit Läppchen, wie sie die Abbildung 94 darstellt, werden anfänglich ebenso gearbeitet, wie die ersten. Nach Vollendung des unteren geraden Stückes wird jedoch ein Theil mit einem Zwickel gestrickt.

Man arbeitet Hiebei in der Runde fort, nachdem man die Maschen so vertheilt hat, daß ungefähr ein Fünftel derselben rechts und eines links vvm Abnehmen zu stehen kommt.

Man nimmt nun zu beiden Seiten dieses Theiles bei jeder Reihe je eine Masche auf, wodurch Zwickel entstehen, indem bei dem rechts- liegenden Zwickel die erste Masche glatt und verdreht, bei dem links- liegenden hingegen die letzte Masche in derselben Weise abstrickt. Die durch das Aufnehmen entstandenen Maschen strickt man gewöhnlich glatt, so daß der ganze Zwickel glatt gestrickt ist.

In dieser Weise arbeitet man so lange fort, bis die Zwickel ungefähr ein Sechstel der ganzen Länge der Gamasche betragen, wie es die Abbildung 94 a zeigt.

Nachdem dies vollendet ist, wird das rückwärtige Theil mit dem Zwickel abgekettet. Das vordere Stück wird hin- und zurückgehend weiter gearbeitet, indem man zu Anfang und Ende jeder zweiten Reihe eine Masche abnimmt, bis das Läppchen ungefähr ein Viertel länger ist, als das Theil mit dem Zwickel.

Zu solchen Gamaschen eignen sich am besten sehr dehnbare Muster mit Längenstreifen.

Kniewärmer. (Abb. 95.)

Diese werden von Berlinerwolle oder auch von Baumwolle gestrickt.

Man legt eine der Weite des Kniewärmers entsprechende Maschen- zahl auf vier Nadeln an und strickt in der Runde so viele Reihen, als die Hälfte der Maschenzahl beträgt.

Dann nimmt man ein Neuntel derselben Abb. 95. und strickt darüber hin- und hergehend, indem

man zu Ende jeder Nadel eine der übrigen Maschen hinzustrickt, und arbeitet in dieser Weise so lange fort, bis man die Hälfte der Maschen­zahl abgestrickt hat; dann arbeitet man das Knie- theil für sich bestehend weiter, indem man am Anfange jeder Nadel eine Masche abnimmt, bis man wieder nur ein Neuntel der Maschenzahl auf der Nadel hat. Nach Vollendung des Knie- theiles faßt man die Kettenmaschen auf, so daß man wieder so viele Maschen hat, als zu Beginn, und strickt wieder so viele Reihen gerade hinauf, als bei dem unteren Stück, und kettet die Maschen ab.