Schlußwort.
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tionszeit. Deutschland kann die Auslandsgeschäfte auch nicht unterstützen. Die allgemeinen Geschäftsverhältnisse in Deutschland sind verworren, an Reparationslasten und Kriegsopfern trägt Deutschland sehr schwer. Die amerikanischen Fabrikanten sind berechtigt, mit großer Zuversicht auf den Weltmarkt zu gehen, weil die Deutsche Wettbewerbsfähigkeit gemindert ist. Die Vereinigten Staaten sind dazu bestimmt, die vorherrschende Stellung zur Versorgung Europas mit Rohmaterial einzunehmen. Die taktische Stellung der Vereinigten Staaten in ihrem Handel mit Europa ist stärker als vor 18 Monaten, also vor dem Dawes-Gutachten. Man kann erwarten, daß der langsame Prozeß um die Wiederherstellung Europas eine große Nachfrage nach amerikanischen Rohmaterialien zur Folge haben w ; rd.“ Wir ergänzen diesen Bericht durch einige auf klärende Ziffern: 1913 USA 60 Millionen Tonnen Stahl und Eisen 1923 U SA 85 Millionen Tonnen Stahl und Eisen Die Vereinigten Staaten steigerten hiernach die Produktion seit 1913 um 34 %, Europas Produktion nahm seit 1913 um 42 % ab. An der gesamten Welterzeugung von Stahl und Eisen sind die Vereinigten Staaten heute mit 60 % beteiligt, während ihr Anteil vor dem Kriege sich auf 40% belief. Und aus diesem Lande holte Europa den Gutachter für die Ordnung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse und stellte sich auf das Dawes-Gutachten ein.
Die 14 amerikanischen Punkte Wilsons genügten Europa nicht, es mußte noch der 15. hinzugefügt werden, der in Bezug auf die Vernichtung der europäischen Industrie durch Hereinholen der amerikanischen Fertigerzeugnisse die ersten 14 Punkte noch übertrifft.
Durch diese Tat, in Verbindung mit der von Großbritannien zu gleicher Zeit geübten Kohlenpolitik, die auf eine Erdrosselung der deutsch-französischen Kohlenerzeugung hinausläuft, ist ohne Frage ein sehr geeignetes Mittel g schaffen, um in aller Kürze die dem Hunger geweihten Millionen auf dem Kontinent in einen solchen Zustand zu versetzen, daß durch den Retter der Kultur und Zivilisation aus Downing Street die europäischen Industriestaaten für einen „Kampf gegen den Bolschewismus“ hinreichend empfänglich gemacht sind.
Möge Europa dessen eingedenk sein, daß das Leitwort „Bolschewismus“ geführt im Munde der großen Presse — nichts Anderes bedeutet, als einen Mantel des Seelöwen, der es auf Indien abgesehen hat und der in jede Landesspitze, die irgendwo in eine schiffbare See hinaus ragt, seine Tatze schlägt. Er sorgt dafür, daß jede Anlage von