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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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I. In Italien (18481855)

auch unter der verheerenden Macht der Wildbäche, die öfters selbst die höchsten Schutzdämme und alle Felder und Wiesen überfluteten; im Jahre 1839 stand das Was­ser an einigen Stellen bis zu 7 m über dem gewöhnlichen Pegel und bedeckte bei Mantua an 26 deutsche Quadrat­meilen fruchtbaren Landes.

Zur Zeit Negrellis wurde von den größten Vertre­tern der Landwirtschaft und Technik immer wieder darauf hingewiesen, daß die bedeutsame Überlegenheit Mailands über die anderen Gebiete Oberitaliens in bezug auf die Bewässerung der Ländereien vor allem in seiner besonderen Gesetzgebung liege. Diese Anschauung hatte nur in beschränktem Sinne Geltung; die Gesetze, die die Wasserrechte regelten, waren im großen ganzen in Ve­nedig und Mantua nicht anders als in Mailand; aber die Verhältnisse, die auf die Bodenkultur bestimmend ein­wirken, sind im Mailänder Gebiete wesentlich anders als in Venetien. In der Provinz Mailand ist der Himmel den größten Teil des Jahres heiter, unbewölkt; vierzig bis fünfzig schöne regenlose Tage, die sich ununter­brochen folgen, sind nicht selten; kurze, kräftige Ge­witterregen liefern im Hochsommer bis zu zehn Zenti­meter Wasserhöhe; der Boden saugt den Regen rasch auf; die Temperatur des Sommers übersteigt nicht 35° C. und sinkt auch in der Nacht nicht unter 23° C. Die Wasserwinde geben ihre Feuchtigkeit in den Alpen ab und kommen trocken herab in das Potal, dessen Feuch­tigkeit sie gierig aufnehmen, so daß das Tal nicht unge­sund wird, wie etwa die Marennen oder die Mündungen des Ganges. Von großem Werte für die Bewässerung des Bodens ist auch die gleichförmige Neigung des Ge­ländes, das von den Höhen des Lago Maggiore, die über 260 m sich erheben, mit der sanften Neigung von durch­schnittlich 1'30 m auf ein Kilometer zu den Niederungen