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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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I. In Italien (18481855)

Landen zu verlieren. Karl Albert besetzte wenige Tage später Mailand; mit voller Kraft eröffnete nun aber Radetzky den Feldzug gegen Piemont; in rascher Folge siegte er bei Santa Lucia, bei Verona, bei Custozza und bei Volta über König Albert; am 6. August 1848 ergab sich Mailand, während Venedig nicht zu besiegen war. Ein Waffenstillstand machte den Feindseligkeiten vor­läufig ein Ende.

Auf den Teilstrecken der lombardisch - venetiani- schen Ferdinand-Bahn: VenedigVicenza (67 km) und MailandTreviglio (32 km) lag der Betrieb vollkommen brach. Dämme und Brücken auch die große Lagunen­brücke in Venedig waren arg beschädigt, der gesamte Fahrpark, die Werkstätten- und Bahnhofseinrichtungen der Strecke VenedigVicenza waren nach Venedig ge­bracht worden. Die revolutionäre Regierung der Lagu­nenstadt erklärte das bestehende landesfürstliche In- spektorat für die lombardisch-venetianische Eisenbahn als aufgehoben, erzwang von der Verwaltung der Bahn­gesellschaft ein Anlehen von 3 Millionen Lire, legte Be­schlag auf ihr Eigentum und bemächtigte sich ihrer Gelder, soweit sie in Venedig hinterlegt waren.

Mit größter Entschlossenheit suchte die österrei­chische Regierung die fürchterliche Unordnung zu be­heben und einer ernsten Fortsetzung der Arbeiten halb­wegs freies Feld zu schaffen.* Das Ministerium für öffentliche Arbeiten entsandte einen Kommissär in die Lombardei zur Wiederanbahnung der erforderlichen Geschäftsbeziehungen mit der Gesellschaft der lombar- disch-venetianischen Bahn, zur Beseitigung aller den Verkehr unterbindenden Hemmnisse sowie zur Weiter­führung der Bauarbeiten. Seine Aufgabe war es, die besonderen Staatsinteressen bezüglich der Eisenbahn

* Vgl. Erster Band, S. 230 ff.