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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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1. In sturmbewegter Zeit

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nung von Wien ist für seine Zukunft nicht günstig. Schon sind seine Neider und Gegner am Werke. Man beginnt, Ränke gegen ihn zu spinnen. Politische Be­weggründe scheinen maßgebend. Seine beiden Schwä­ger Hofrat Ritter von Erb und Theodor Weiß von Star­kenfels, der nachmalige Polizeidirektor von Wien, waren schon damals in den freisinnigen Kreisen der Hauptstadt sehr unbeliebt; man erwartete insbesondere von dem letzteren, der sich schon mehrseits unangenehm bemerk­bar machte, nichts gutes für die Zukunft. Die radikalen Zeitungen führten einen erbitterten Kampf gegen beide und überschütteten namentlich Weiß von Starkenfels mit Spott; einige von ihnen dehnten ihre Angriffe auch auf die nähere und weitere Verwandtschaft der beiden Män­ner aus; die ganze Sippe der Erbs und Starkenfels* sollte vernichtet werden und mit ihr auch Negrelli. Dieser nahm die Sache nicht allzu tragisch; ernster und bitterer war es ihm, daß einzelne Persönlichkeiten im Ministe­rium und selbst an höchster Stelle gegen ihn auf traten; daß auch Schmid und Ghega** wie ihm geschrieben wird sich in den Vordergrund drängen. Alle seine Briefe jener Tage atmen tiefe Verstimmung. Und zu allem Bösen noch das eine, das Schlimmste: seine Lotti wird mißtrauisch, quält ihnmit übergroßer Empfind­lichkeit. Gute Bekannte haben ihr im Vertrauen er­zählt, daß ihr Gemahl den ganzen Winter über in Italien bleiben werde; sie empfindet es als schwere Demütigung, daß sie von fremden Leuten hören müsse, was für sie doch das Wichtigste ist und was sie doch wissen sollte, bevor es andere erfahren. Bitter beklagt sie ihr Schick­sal, allein und verlassen zu sein, preisgegeben dem

* Vgl. Erster Band, S. 227.

** Erster Band, S. 224; siehe auch Sach- und Namenver­zeichnis des ersten Bandes.