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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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2. Friedensarbeit

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netz umfaßte zu Ende des Jahres 1852 über 660 Meilen mit 51 Telegraphenämtern und 119 Eisenbahn-Betriebs­stationen; in Wien befand sich ein Telegraphenamt für Staats- und Privatdepeschen. Anfangs war ein großer Teil der Telegraphenleitungen unterirdisch angelegt worden, weil man diese Anordnung für betriebssicherer hielt, als die Luftleitung; aber schon zu Ende des Jahres 1852 bestanden nur noch wenige unterirdische Leitun­gen; man hatte sich endgültig für Luftleitung entschieden und beseitigte allmählig die unterirdischen Anlagen, weil die Erfahrung gezeigt hatte, daß die dazu verwendete Guttapercha-Umkleidung für die Dauer nicht die ent­sprechende Isolierungsfähigkeit besaß und weil auch die Aufsichts- und Ausbesserungsverhältnisse bei den offe­nen Leitungen entschieden günstiger waren. Im Jahre 1852 war auch der von den Österreichern Dr. Steinheil und Matzenauer wesentlich verbesserteTranslator zur Einführung gelangt und damit die unmittelbare Verbin­dung für die entferntesten Endpunkte der verschiedenen Linien ermöglicht worden. In der ersten Zeit nur für die Staats- und Eisenbahnverwaltung bestimmt, stand das österreichische Telegraphennetz seit 1850 im vollen Umfange auch dem allgemeinen Verkehr offen, der im Jahre 1852 schon nahezu 41.000 Depeschen betrug; ihr Erträgnis vermochte allerdings die Ausgaben für den Telegraphendienst nicht zu decken.

In Italien waren unter Negrellis Leitung in den Jah­ren 1849 bis 1852 die Telegraphenlinien von Bozen nach Verona, von Verona nach Mailand und Mantua, Borgo­forte und Venedig, ferner von Treviglio nach Bergamo mit unterirdischen Leitungen erbaut worden, aber noch im Jahre 1852 begann man diese unterirdischen Lei­tungen mit Ausnahme der Leitung von Mantua nach Verona in Luftleitungen umzugestalten; neue Linien,