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I. In Italien (1848—1855)
liehen Staatsbahnen (Preßburg—Budapest, Budapest— Szolnak, zusammen 311 Kilometer) eine solche Direktion in Pest und bald darauf für die östlichen Staatsbahnen (Krakau—Myslowitz und Sczakowa—Qranica, 67 Kilometer) eine Betriebsdirektion in Krakau ins Leben gerufen worden. Die Betriebsdirektion in Verona begann ihre Tätigkeit am 16. Dezember 1852; sie umfaßte damals die Strecken Venedig—Verona, Mestre—Treviso, Verona — Mantua, Mailand — Treviglio und Mailand — Como, also nicht zusammenhängende Linien in der Gesamtlänge von 252 Kilometern. Zum Betriebsdirektor wurde der Sektionsrat Wilhelm Böcking bestellt, der bis dahin als Vorstand der Generalinspektion der Kommunikationsanstalten gewirkt hatte, denn auch in der Gestaltung der Zentralbehörden des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten waren seit Oktober 1849 Veränderungen eingetreten, die hier nicht unerwähnt bleiben können, schon im Hinblick auf einige Persönlichkeiten, die sie in der Verwaltung des Eisenbahnwesens emporführten und die für die weiteren Schicksale eben dieses Verwaltungszweiges, aber auch für die Lebensgeschicke Negrellis bedeutungsvoll wurden.
Die Gestaltung der zur obersten Leitung und Überwachung des Bauwesens bestimmten II. Sektion für öffentliche Bauten, wie sie der 13. Oktober 1849 geschaffen hatte, erfuhr im Mai 1852 eine Abänderung, die aber erst mit Oktober desselben Jahres in Wirksamkeit trat: die Gliederung in ein administratives, legislatives und technisches Departement mit Bauarchiv wurde aufgehoben ; an ihre Stelle traten vier Departements: Eisenbahn-Bauwesen samt Bauarchiv, Straßen- und Wasserbau, Hochbau, Administration; dieser neugegliederten „Ministerialbausektion“ verblieb als wichtigste Bestim-