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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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2. Friedensarbeit

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militärischen Standpunkte aus dringende Aufgaben auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens Vorlagen, die nicht gut in einem Zuge mit den anderen vielen Baugeschäften erledigt werden konnten. Negrellis Vorstellungen in Wien waren zunächst erfolgreich gewesen; nun aber schien es, als ob man sich dort doch schließlich zu kei­nem weiteren Schritte bewogen fühlte, als zur Lostren­nung des Eisenbahnbetriebes von den Geschäften der Oberbaudirektion. In Österreich war diese Scheidung von Bau und Betrieb bekanntlich schon im Jahre 1844 erfolgt; neben der Sektion II für öffentliche Bauten be­stand hier im Ministerium für Handel und Gewerbe und öffentliche Bauten die Sektion III für sämtliche Kommu­nikationsmittel, also für Eisenbahnen, Post und Tele­graphen; als vollziehende Behörde wurde in unmittel­barer Unterordnung unter das Ministerium eineGene­raldirektion der Kommunikationen errichtet, die in drei Abteilungen: für Eisenbahnbetrieb, für das Postwesen und für die Telegraphie zerfiel; an der Spitze jeder Ab­teilung stand ein Generaldirektor; erster Generaldirek­tor für Eisenbahnbetrieb war Adalbert Schmid, der ehe­malige Kollege Negrellis. Als Unterbehörden mit ört­lich beschränktem Wirkungskreise sollten nach Maß­gabe der Notwendigkeit Betriebsdirektionen geschaffen werden; die erste dieser Direktionen war, wie schon erwähnt worden ist, jene für die nördliche Staatseisen­bahn in Prag, die am 1. Mai 1850 ins Leben trat, an welchem Tage der Pachtvertrag mit der Nordbahn im Hinblicke auf die unmittelbar bevorstehende Eröffnung der Strecke PragLobositz vorzeitig gelöst wurde. Die Betriebsdirektionen gliederten sich nach dem wichtig­sten Zweige ihrer Aufgaben in Abteilungen für den technischen Betrieb, den Werkstättenbetrieb, die Expe­ditionsgeschäfte im Personen- und Sachverkehr und die