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I. In Italien (1848—1855)
„Auch teilt mir der Marschall mit, daß Herr Czör- nig auf seiner Finanzreise keine Erfolge hat. Man gu- stiert weder in London noch in Paris den ganz und gar unbekannten Namen; die Finanzwelt übernimmt nicht gerne Wechsel von Männern, die in ihrer ganzen Vergangenheit nichts anderes besaßen und besitzen als passive Elemente von Ziffern — nichts mehr! Der Marschall fordert mich auf, und zwar über höhere Weisung und kurzer Hand, mich um jenes Darlehen von 1852 zu bemühen, das Ihnen ja bekannt ist, doch mit der Erweiterung auf 150 Millionen Gulden und mit der Hypothek auf alle Eisenbahnen der Monarchie, deren Betrieb auf Rechnung der Besitzer der Staatsobligationen um diesen Betrag von 150 Millionen verpachtet werden soll; das Erträgnis wäre zur Bedeckung der 5%igen Verzinsung und zur Bildung des Fonds für die Amortisation innerhalb 40 Jahre bei jährlicher Verminderung durch Verlosung und mit Prämien bei bestimmter Anzahl der Aktien zu verwenden. Ich vertraue Ihnen dies sub rosa; es soll vorläufig Geheimnis bleiben; ich hoffe, über diese Sache mit Ihnen und mit Schmitz, den ich am 15. d. M. in Modena treffen werde, zu verhandeln. Von Modena reise ich nach Wien, um hier mündlich jenen Teil des Rechnungswesens zu regeln, der, wenn man nach der neuen Instruktion Vorgehen müßte, jeden Schritt der Direktion unmöglich machen würde ... Auch diese Instruktion ist ein geistreiches Machwerk des Herrn von Czörnig!
Ich glaube, Brassey und Jakson könnten jetzt, wenn sie wollten, das brillanteste und dabei das solideste Geschäft der Welt machen. Man sollte sie befragen; schreiben Sie mir eiligst Ihre Meinung. Ich rechne auf Ihre Hilfe und Ihre Vaterlandsliebe!“
Der Brief offenbart die ganze Verfahrenheit, die in