3. Die letzten Jahre in Verona
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selbänkler Emile und Isaac Pereire, Beamte im Pariser Hause Rothschild, hatten ihn (1852) ins Leben gerufen; die neue Bank war auch neu in ihrer Anlage und neu in ihren Zielen. Unterstützt von Napoleon, der in ihr ein wirksames Gegengewicht gegen die orleanistisch gesinnten Rothschilds erhoffte, getragen von dem Wohlwollen des Hochadels und der ersten in- und ausländischen Bankhäuser und Finanzmänner, 47 die als Gründer auftraten, sollten in der neuen Bank alle Kapitalien der Nation zusammenströmen und von ihr aus wieder in die Kanäle der Volkswirtschaft abfließen. Tiefgreifende wirtschaftliche Umgestaltungen des Eisenbahnwesens, des Großgewerbes und des Anleihewesens standen auf ihrem Arbeitspläne. Auf 30 Jahre genehmigt, war der Credit mobilier berechtigt, mit dem eingezahlten Kapitale von 60 Millionen Franken Geldverbindlichkeiten bis zur Höhe von 600 Millionen einzugehen. Sein Erfolg in Frankreich war ungewöhnlich. Der Credit mobilier ging aber auch bald über die Grenzen Frankreichs hinaus; eine großartig eingeführte und geregelte Werbung durch die Zeitungen bahnte ihm den Weg, indem sie die allgemeine Aufmerksamkeit für die Neugestaltung des Anleihewesens wachrief. Der Ankauf der Staatsbahnen in Österreich schien ein verlockendes Geschäft, das auch geeignet war, weitere erfolgreiche Wege der Tätigkeit in Österreich zu erschließen. Im Bunde mit den Wiener Bankhäusern S. G. Sina und Arnstein & Eskeles wurde eine Gesellschaft mit einem Aktienkapitale von 200 Millionen Franks gegründet, der auch mehrere französische Eisenbahnunternehmer und Bankherren beitraten; der Herzog von Galliera zeichnete für sich allein den zehnten Teil der Aktien. 48 Das Übereinkommen mit dem Staate trägt die Zeitmarke vom 1. Jänner 1855, der Kaufschilling war mit 200 Millionen Franken, das waren