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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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1. In Italien (18481855)

Die ahnungsvollen Vorboten des erwarteten Ereignisses stellten sich ein: die Streber, die rechtzeitig der Gunst des künftigen Machtgebers sich versichern wollten, und die Zurückgesetzten, die rechtzeitig ihre Wünsche und Hoffnungen ihm ans Herz zu legen suchten.Leute beehren mich mit Besuchen, die mich vorlängst am lieb­sten mit einem Stricke bedacht hätten. Die ersten Fa­milien Wiens baten ihn zu Abendunterhaltungen, mu­sikalische Beamte widmeten ihm ihre Tonschöpfungen, und die Türsteher, die stets gute Witterung haben, beugten sich tiefer vor ihm als vor den Sektionschefs; ja schon erschien ein hoher Beamter im glänzenden Staatskleid vor ihm und begrüßte ihn als seinen Vor­gesetzten. Sein Bruder, Monsignore Nikolaus, beglück­wünschte ihn vom Hradschin aus zu der neuen Stellung eines Sektionschefs, für die er nach der Überzeugung der Prager Staatsbeamtenschaft ausersehen wäre.

Aber dies ist nicht der Fall, liebste Lotti, meine Stellung wird eine ganz andere sein. Meiner neuen Be­stimmung müssen große, administrative Maßnahmen vorausgehen meine Stellung hier muß aus denselben entspringen. Bruck wird mir diese verschaffen, es wird ihm gelingen, aber nur Geduld, Geduld und Still­schweigen, bis es schwarz auf weiß vorliegt... So und ähnlich klingt es wieder und immer wieder durch die Briefe an sein Weib, seine einzige Vertraute, Bangend verfolgte Negrelli den jähen Wechsel der Bilder auf der politischen Bühne, die gegen Ende April sich unheimlich verdüsterte. Die Friedenskonferenz ging auseinander. Die Gefahr einesBruches stand vor der Türe. Rüssel reiste ab, Drouin folgte ihm; die Börse geriet in gewaltige Erregung; mehrere Regimen­ter erhielten Marschbereitschaft; Feldmarschalleutnant Keller ging nach Galizien; Heß sollte ihm ehestens