3. Die letzten Jahre in Verona
157
Sicherung, daß er mit größter Entschiedenheit in Rom und Modena und Parma tätig sei, um die zerstörenden Zwistigkeiten zu beheben; hier lag wohl nicht die Triebfeder für den Verkauf der norditalienischen Bahnen, so hoch Bruck auch selbstverständlich ihre wirtschaftliche und militärische Bedeutung einschätzte; die Unmöglichkeit, das Baukapital für die lombardisch-venetianischen Bahnen zu beschaffen und die dringende Notwendigkeit, sie zu vollenden, zwangen zu einem Schritte, der sich von dem Verkaufe der nördlichen Staatsbahnen insofern unterschied, als es sich im Norden des Reiches um eine vollendete Bahn handelte, dort im Süden aber um ein Bahnnetz, das ausgebaut werden sollte und raschestens ausgebaut werden mußte; die Verkaufssumme der nördlichen Staatsbahn war schon vor vornherein für andere Zwecke bestimmt, als für die Vollendung wichtiger Schienenwege.
Am 25 . Juni schrieb Bruck an Negrelli:
„Verehrtester! Ich ersuchte Sie telegraphisch, sich nach Udine zu begeben, um dort mit der Kommission zusammenzutreffen, welche wegen des Geschäftes der ital. Bahnen sich dorthin begibt. M. Rat Frh. v. Schlechta weiß genau meine Absichten; der Kürze wegen erlaube ich mir, Sie an ihn zu verweisen, da er Ihnen mündlich alles besser sagen kann, als dies schriftlich zu tun möglich ist. Sie wollen diese Angelegenheit in allem möglichst unterstützen; denn gelingt das Geschäft, so ist dann Ihr Wunsch, hieher versetzt zu werden, um so leichter zu erfüllen; und daß Ihnen dies sehr am Herzen liegen muß, ist mir ganz begreiflich. Also tun Sie Ihr Bestes, die Sache gut zu leiten, damit die Kommission gut berichtet zurückkehre und so schnell als möglich.