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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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1. Negrelli und dieStudiengesellschaft

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dem alten Judäa eine der zwei neuen Verkehrsstraßen von Europa nach Indien und China zu schaffen; später werden wir auch die andere in Panama bauen. Und an Ardois, einen der vornehmsten Finanzmänner in Paris, schreibt er:Der Durchstich von Suez, schon so lange vorbereitet, ist eingeschlafen. Er muß gemacht und er wird gemacht werden, durch uns oder gegen uns. Ich habe zwanzig Männer in Ägypten, die das Werk vor­bereiten. Fünf Mäner gehen jetzt mit mir dahin; mehrere sind Ingenieure, ich hoffe, noch vor sechs Monaten ans Werk rufen zu können. Wir sind nicht Männer, die gleich den englischen Ingenieuren und Unternehmern Millionen benötigen; wir leben wie Arbeiter; wir sind daran gewöhnt; meine Söhne arbeiteten in Werkstätten; ich arbeitete im Gefängnis. Dieses große, wahrhaft der Welt gehörende Werk muß ein Werk der Begeisterung und Aufopferung sein, wie es der Krieg war. Nur der Ruhm kann diese friedfertigen Soldaten belohnen. Und so wird es auch sein und das wird uns vor jedem Wettbewerbe seitens eines so maßlosen Faiseurs, wie Mehemet, sichern.

Mehemet-Ali, Vizekönig von Ägypten, war bestrebt, die wirtschaftlichen Kräfte des Landes durch Straßen- und Kanalbauten zu fördern; er war dem Vorschläge Enfantins wohl geneigt, aber schwankte anfangs noch zwischen der Durchstechung der Landenge und der Re­gelung des Nils, der mit seinen Wasserfällen ein großes Hindernis für die Schiffahrt bildete. Es war für Ägypten von besonderer Wichtigkeit, einen großen und guten Schiffahrtsweg zwischen Kairo und Chartum zu erhalten, damit die Karawanen, die aus den südlich liegenden Landstrichen mit arabischem Gummi, mit Straußfedern und Elefantenzähnen, mit Goldstaub und Alaun, mit Peitschen und Fellen, auch mit jungen Sklaven und Skia-