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II. Der Suezkanal
delsstaaten stellen, wird einen unmittelbaren Verkehr zwischen Österreich und Indien ins Leben rufen; die englisch-ostindische Post soll künftig ihren Weg über Triest nehmen. Kübeck möge, daraufhin zielt das Schreiben, dem Gegenstand unverwandt die größte Aufmerksamkeit schenken. Diese entschiedene Anteilnahme Metternichs für den Kanal, die durch Alexander von Humboldt rege erhalten und gesteigert wurde, war auf Me- hemed-Alis weitere Entschlüsse nicht ohne Einfluß. Schon im Sommer 1844 meldeten die Zeitungen von seiner Absicht, den Isthmus von Suez durchstechen zu lassen. 68
Enfantin verdoppelte seine Tätigkeit; er ließ in England und in Frankreich eingehende Erhebungen über Handel und Verkehr nach Ägypten und Indien vornehmen, um eine sichere Grundlage für die Erträgnisberechnung des Kanals zu gewinnen. Sein Freund Arles Du- four, der viel zur Hebung der französischen Industrie getan hat, vermittelte Enfantins Bekanntschaft und Verbindung mit seinem Vetter, dem Bankhalter Dufour in Leipzig, der dem Unternehmen in Deutschland einen festen Stützpunkt schaffen sollte. Am 28. Juni 1845 richtete Enfantin an einige hervorragende Handelshäuser in Frankreich, England, Deutschland und Österreich, unter anderem auch an den Österreichischen Lloyd in Triest, ein längeres Schreiben, in dem er eine Darstellung der bisher durchgeführten vorbereitenden Arbeiten und ein Verzeichnis jener Männer gibt, die mit ihm in Ägypten gewesen waren und von denen viele dort ihr junges Leben geopfert hatten.
„Wir haben“, heißt es am Schlüsse dieses wichtigen Schriftstückes, „das Bewußtsein, dieses großartige Werk vorbereitet zu haben, wie noch nie ein industrielles Unternehmen vorbereitet worden ist; es erübrigt uns nur