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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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1. Negrelli und dieStudiengesellschaft

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Staaten lagen, und je mehr der Pascha in einer Annä­herung an die deutschen Großmächte eine moralische Verstärkung seiner Stellung den ihn im Osten und Westen bedrohenden Gebietsnachbarn gegenüber er­blicken müßte. Und in der Tat sollen Eröffnungen, wel­che bereits dem Pascha darüber gemacht worden sind, mit Gunst und Interesse aufgenommen worden sein.

Die Bildung einer solchen Mitteleuropäischen Ge­sellschaft zur Herstellung des Kanals von Suez dürfte unter gewissen Voraussetzungen nicht außer dem Be­reiche des Möglichen liegen und die in den Haupthan­delsplätzen Deutschlands, Frankreichs und Englands vereinigte Anzahl einsichtiger geld- und einflußkräftiger Männer treffen nun die Vorbereitungen, welche geeignet sein dürften, das Unternehmen seinem Ziele zuzuführen.

Welche Wichtigkeit das Unternehmen zu aller­nächst für Österreich hat, braucht Unterzeichneter Euer Exzellenz nicht auseinanderzusetzen. Am Tage, wo der Kanal eröffnet würde, hätte die Entdeckung Vasco de Gamas ihre große Bedeutung eingebüßt und Venedigs Größe nebst dem Flor ihrer neuen Schwester an Adriens Gestade würde von demselben Tage an wieder auf- blühen und der Segen des Handels würde erst durch Österreich-Italien, Tirol, Kärnten und Krain, kurz durch das weite Gebiet Österreichs zu dem Nachbarlande ge­langen.

Fast zu gleicher Zeit (1846) hatte in der zweiten Kammer des sächsischen Landtages der Kaufmann Ro­bert Georgi, der in den Sturmjahren 1848 und 1849 säch­sischer Finanzminister wurde, anläßlich der Verhandlun­gen über die Handels- und Schiffahrtsverträge des Zoll­vereins auf die Wichtigkeit der Kanalverbindung zwi­schen dem Mittelländischen und dem Roten Meere hin­gewiesen und diese Frage der Anteilnahme und dem