1. Nesrrelli und die „Studiewresellschaft“
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Escher schreibt — lieber in Zürich bei seinen Freunden als in Paris bei den ewigen Diners, die ihn schier erwürgen, verlebt hätte. Die nasse Witterung brachte ihm „Strauchen und Husten“, von denen ihn auch die homöopathische Kur des Herrn Arles nicht zu befreien vermochte, denn noch auf der Heimreise nach dem 1. Dezember fühlte er sich unwohl und nahm in Straßburg einen längeren Aufenthalt, um sich zu erholen.
Nach Ankunft Stephensons in Paris wickelten sich die Beratungen rasch ab. Am 30. November 1846 wurde der Gesellschaftsvertrag von sämtlichen Teilnehmern unterzeichnet. Die Gesellschaft nahm den Titel an: „Studiengesellschaft für den Suezkanal“; ihr Sitz war in Paris bei Enfantin, Rue de la Victoire 34. Das Ge- sellschaftsvermögen wurde mit 150.000 Franken festgesetzt und in 30 Anteile zu je 5000 Franken gegliedert. Festhaltend an dem Grundsätze, daß ein Unternehmen, wie das geplante, den großen Völkern Europas gemeinsam sein müsse, teilte sich die Gsellschaft in drei Hauptgruppen: einer englischen Gruppe mit Stephenson, einer deutschen mit Negrelli, einer französischen mit Paulin Talabot als Ingenieur. Jede Gruppe umfaßte zehn Mitglieder und sollte ein Drittel des Gesellschaftsvermögens beisteuern; die Ingenieure standen außerhalb der Gruppe und hatten beratende Stimme; sie widmeten der Gesellschaft ihre Zeit und ihre Arbeit, sollten aber zur Bildung des Vermögens nicht beitragen. Zuerst wollte man der deutschen Gruppe nur sieben Stimmen zugestehen; dem kräftigen Auftreten Dufours und Selliers gelang es aber, auch für die „Deutschen“ zehn Stimmen zu erringen: fünf für Österreich, fünf für Deutschland — und so den österreichisch-deutschen Einfluß auch für die Zukunft zu sichern. Die Satzungen der Gesellschaft sorgten auch für den Zeitpunkt vor, da die Vorarbeiten vollendet sein