1. Negrelli und die „Studiengesellschait“
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seille aus, wo er den Bau der Eisenbahn nach Avignon leitete, Ingenieure nach Ägypten zu entsenden, damit sie die von Bonaparte’s Technikern begonnenen und von ägyptischen Ingenieuren ergänzten Höhenaufnahmen zwischen Tineh und Suez überprüfen und ergänzen und die notwendigen Bodenuntersuchungen vornehmen. Im Herbste 1847 wollten Negrelli, Stephenson und Talabot gemeinsam nach Ägypten reisen und in Verbindung mit Linant an Ort und Stelle den Entwurf fertigstellen, der die Grundlage für die Bauausführung zu bilden bestimmt war.
Die deutsche Gruppe entwickelte sofort die größte Tatkraft. Zuerst von allen drei Gruppen war ihre Gründung vollzogen. Neben Dufour, Sellier und Georgi traten der sächsische Großindustrielle Harkot und der Geh. Reg. Rat Thieriot bei. In Österreich hatte Bruck an der Werbung für die Gesellschaft sich eifrig beteiligt; ihm war es zu danken, daß die Stadt Triest, die Handelskammer Triest und der Lloyd ihren Beitritt zu der Gesellschaft erklärten. Negrelli gelang es auch, den niederösterreichischen Gewerbeverein und die Handelskammer Venedig zu gewinnen. Dufour meldete am 2. Jänner 1847 satzungsgemäß die Bildung der Gruppe nach Paris, erledigte im Sinne der Bestimmung des § 14 der Vereinbarung die erste Einzahlung von 10.000 Franken und gab einige Tage darnach auch die Namen der Teilnehmer dem Vorsitzenden in Paris bekannt. Unterdessen hatte auch das sächsiche Ministerium des Innern dem in Sachsen gebildeten Ausschüsse einen bedeutenden Vorschuß bewilligt, dessen Rückzahlung es nur für den Fall der Ausführung des Kanals beanspruchte. Wohl gab es auch manchen Nörgler und manche Zweifler; unter letzteren befand sich Negrelli’s Schweizer Freund Baumgartner, den Negrelli für die Studiengesellschaft als Sekretär ge-