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II. Der Suezkanal
winnen wollte, der aber dieser Einladung, obwohl er in bedrängter Lage sich befand, nicht Folge leistete, weil er den Gedanken eines Suezkanals für unausführbar hielt und sich nicht durch leere Hoffnungen täuschen und vielleicht noch tiefer ins Elend führen lassen wollte!
Am 1. Februar 1847 erfolgte in der ersten satzungsgemäßen Sitzung die Gründung der „Studiengesellschaft“. Es war Dufour und Negrelli nicht möglich, zu erfahren, wer den beiden anderen Gruppen beigetreten ist. Enfantin und Stephenson hüllten sich in tiefes Stillschweigen auf jede dahin abzielende Anfrage. Stephenson, vermutete man, hätte alle Zahlungen persönlich geleistet, weil er nicht jene Mitglieder finden konnte, die ihm genehm waren. Fast drängte sich der Gedanke auf, daß in Paris und in London eine gewisse Eifersucht auf die deutsche Gruppe bestehe, die so glänzende Namen aufwies und eine so kräftige Tätigkeit entfaltete. Das Geheimnis, mit dem sich Enfantin und die Engländer umgaben, erweckte bei Negrelli und Dufour zunächst Verwunderung, dann im Hinblick auf die deutschen Teilhaber schwere Bedenken, das sich zum Unwillen steigerte, als Talabot erklärte, seine Ingenieurabteilung entgegen allen Vereinbarungen erst im August oder September nach Ägypten senden zu können. Dufour wendete sich wiederholt mit sehr entschiedenen Worten an Enfantin. „Nur wir, Negrelli, Sellier und ich“, heißt es in einem dieser bitteren, stellenweise scharfen Briefe, „haben das Schriftstück ernst genommen, das wir in Paris Unterzeichneten. Wir haben den Personen, die wir eingeladen haben, sich mit uns für das große Werk zu verbinden, die Überzeugung beigebracht, die uns selbst beseelte: daß die Gruppen gemeinsam wie ein Mann handeln würden. Bedenken Sie selbst, welche Wirkung wir erzielen werden, wenn wir ankündigen, daß nichts