1. Negrelli und die „Studiengesellschaft“
205
jeder, wie er annimmt, nach Kräften wirke; die Handelskammern von Lyon und Marseille sind der Studiengesellschaft beigetreten. „Der Beitritt der Lyoner und Marseiller Handelskammer ist gut“, berichtet Dufour an Ne- grelli, „aber besser wäre es gewesen, die französische und englische Gruppe wären aus den schlichtesten Mitgliedern zusammengesetzt worden und die technischen Arbeiten wären vorangegangen, als daß man ein Jahr versäumte, um nach großen Namen von Korporationen und Privaten zu angeln.“
Der deutsche, arbeitsame und pflichtbewußte Kaufmann steht so im scharfen Gegensätze zu dem schwärmerischen, begeisterten Franzosen, dem schließlich doch der äußere Glanz das Wichtigste war! Übrigens schwieg auch jetzt noch Enfantin über die Mitglieder der französischen und englischen Gruppe, über die Abhaltung von Sitzungen, die an dem ersten Montage jedes Monats in Paris stattfinden sollten, über die Untätigkeit Talabots und Stephensons, von dem übrigens Arles aus London berichtete, daß er noch immer „enthousiasme“ für die Sache sei ; nur das Geld wurde endlich flüssig gemacht : 8000 Franken wurden in Alexandrien, 2000 Franken in Wien angewiesen; 5000 Franken gingen an Linant-Bey.
Am 25. März 1847 trat die österreichische Ingenieur- Abteilung im Namen der „Groupe allemande de la Société d’études du Canal de Suez“ ihre Reise über Triest und Korfu nach Alexandrien an. 89 Sie bestand aus den Ingenieuren T. Pottika, L. Mayer und C. Junker; als Leiter hatte Negrelli den Ingenieur Jaßnüger bestellt. Unter den jungen Ingenieuren in Österreich und Deutschland hatte die Kunde von einer Entsendung einer „Ingenieurbrigade“ nach Ägypten eine freudige Bewegung hervorgerufen, zahlreiche Ansuchen und Angebote überschwemmten den Tisch Negrellis, der unter den