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11. Der Suezkanal
vielen Tatenlustigen sorgfältige Auswahl traf. Dufour sandte von Leipzig aus die herzlichsten Wünsche für einen recht glücklichen Erfolg; aber er sah nicht ohne Besorgnis politische Ereignisse nahen, die geeignet waren, alle Bestrebungen auf undenkliche Zeiten zu verschieben. Negrelli hatte seine Ingenieure mit vorzüglichen Instrumenten und mit einer kurzen Anleitung versehen, die in klarer Weise ihre Aufgabe und deren Durchführung festlegte. Linant und auch Lambert Bey, der Direktor der technischen Schule und des Fabrikswesens in Ägypten, ein warmer Förderer der Kanalfrage, spendeten den Vorbereitungen und Weisungen Negrelli’s vollen Beifall. Die Anleitung bezeichnet als Ziel der Ingenieurabteilung die Erforschung der Schiffahrtsverhältnisse des Mittelländischen Meeres von Alexandrien bis jenseits Tineh mit besonderer Rücksichtnahme auf die Nilmündungen, sowie die Aufnahme und Höhenmessung der Meeresuferstrecke vom See Menzaleh bis jenseits Tineh und schließlich die Erforschung des Meeresgrundes östlich von Tineh an jener Stelle, wo Linant die Ausmündung des Kanals beantragte. Es war die Richtung der vorherrschenden Winde zu bestimmen; es waren weiters die Wirkungen der Nilüberschwemmungen auf den Meeresgrund und die Bestandteile des Nilgeschiebes zu ermitteln, die Wärme- und Witterungsverhältnisse zu beobachten, die Höhenunterschiede zwischen Ebbe und Flut zu erheben; sorgfältig war zu erforschen, ob und welches Trinkwasser in der Umgegend von Tineh vorhanden sei, wo gute Baustoffe lagern, wie die Frage der Arbeiterbeschaffung gelöst werden könne, wie hoch sich die Löhne der Handwerker und Arbeiter und die Förderkosten für Baustoffe stellen werden und welche Jahreszeit für den Bau am günstigsten wäre. Füglich wurde die Abteilung ermächtigt, günstigenfalls eine Reise nach