Dokument 
In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
Entstehung
Seite
209
Einzelbild herunterladen

1. Negrelli und dieStudiengesellschaft

209

putzt, mit jeder wünschenswerten Sicherheit und Be­quemlichkeit ausgestattet und von einem braven, tüch­tigen Seemanne als Kapitän geleitet. Ein guter Back- schisch 400 Franken für die Bemannung, eine goldene Zylinderuhr für den Kapitän machte die Bemannung willig und zuvorkommend. Bei der bekannten türkischen Behaglichkeit, mit der alle Vorbereitungen vor sich gehen, wurde es Mai, ehe die Ingenieure ihre Arbeiten beginnen konnten, die aber nun mit größtem Eifer, frei­lich auch unter ungewohnten Schwierigkeiten durchge­führt wurden. 70

Tineli war zu jener Zeit den Bewohnern Ägyptens ein unbekanntes Land; der Name umfaßte die ganze Ge­gend um die Bucht und bis auf eine Stunde in die Wüste hinein; nur ein alter Fischer wußte überhaupt, wo diese Bucht liegt und führte die Brigantine. Die Gegend war unberührt; selten, und nur auf wenige Tage, kamen Schiffer und Fischer hieher. Eine Stunde weit in die Wüste hinein, lagen die Ruinen des alten Pelusiums auf einer die Umgebung beherrschenden Höhe; einzig die Überreste eines verfallenen Tempels bezeichneten die Stätte, die damals Hyänen, Schakalen und Geiern als Heimat dienten. Jaßnüger zahlte dem Beduinenhäuptling der Wüste einen Tribut, wogegen dieser feierlich ver­sprach, daß keine Horde der Wüste die Arbeiten stören, daß aber jede gern bereit sein würde, sie zu fördern. Die Beduinen erzählten ihm von einem großen See, drei Stunden südlich von Pelusium, der süßes und trinkbares Wasser enthalte; es sei in der ganzen Wüste kein an­deres Wasser zu finden und das Wasser des Sees Men- zaleh sei unbrauchbar, weil dieser See an mehreren Stellen mit dem Meere verbunden sei. Der ganze Was­serbedarf der Abteilung, und er war bei dem unerträg-

Birk, A. v. Negrelli, II.

14