212 11. Der Suezkanal
Wunsch, endlich auch die Ingenieure aus London und Paris an der Arbeit zu sehen. Aber erst im September 1847 entsandte Talabot eine Ingenieurabteilung nach *-
Ägypten. Enfantin’s Sohn nahm an den Arbeiten teil.
Sie gingen langsam vorwärts und wurden so kostspielig, daß man in Paris schließlich froh war, als Stephenson erklärte, daß in den Archiven der Admiralität in London und in den Bureaux der Oriental Steam Navigation Company erschöpfende Aufnahmen des Roten Meeres vorhanden seien und neue Arbeiten dieser Art unnötig erscheinen. Die Arbeiten der Ingenieurabteilung Talabots lieferten Ergebnisse von entscheidender Bedeutung. Bis zu diesem Zeitpunkte galten die Höhenaufnahmen, die im Jahre 1799 anläßlich der Unternehmung Napoleons in Ägypten vorgenommen worden waren, als richtig.
Diese Aufnahmen lieferten einen Höhenunterschied von 812 Meter zwischen dem Mittelländischen und dem Roten Meere, das um diesen Betrag höher liegen solle als jenes — ein Unterschied, der bei der Entfernung der ►
beiden Endpunkte von etwa 16 deutschen Meilen (118'7 km) doch auffällig erschien. Die Arbeit war im Zeichen des Krieges gestanden; mitten unter den Wechselfällen der Kämpfe, mit hastender Eile, ohne jede Überprüfung, war sie durchgeführt worden; schon diese Umstände hätten Bedenken wachrufen sollen, ob denn das Ergebnis ohne weiteres als richtig hingenommen werden darf. Als eine der scheinbar am meisten einleuchtenden Ursachen des Höhenunterschiedes galt der Einfluß der in den beiden Meeren herrschenden Winde; sie wurde aber hinfällig, als sich bei genauerer Untersuchung zeigte, daß diese beständigen Winde im Roten Meere von Norden her wehen, also den Spiegel dieses Meeres senken, mithin gerade das Gegenteil des im *
Jahre 1799 gefundenen Ergebnisses — Rotes Meer höher
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