1. Negrelli und die „Studiengesellschaft'’
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wünschte es Dufour, damit der Welt ein Lebenszeichen der Studiengesellschaft gegeben werde. Negrelli weigerte sich. Er wollte nicht unnütz die Eifersucht der anderen Ingenieure erregen. Dufour, Sellier und Thieriot in Dresden waren bemüht, ihn umzustimmen; Negrelli wollte sich von allem abwenden, wenn Talabot und Ste- phenson sich von der Reise zurückziehen. Schließlich einigte man sich doch und bestimmte den Monat Jänner 1848 zur gemeinsamen Reise. Negrelli erbat bei Kübeck einen dreimonatigen Urlaub. „Beruhige dich“, tröstet er den ungeduldigen Kubli, „du wirst die Pyramiden, den
Nil, l’arabie felice e la Fata morgana sehen- In
Ägypten finden wir im Februar Frühlings- oder Sommeranfang, 18—24 Grad über Null. Doch für die Reise müssen wir uns warm halten und auch für die Nächte in Ägypten, die gewöhnlich etwas kühl sind. Also einen guten Mantel und einen Schlafsack — die Hauptsache. Was die übrige Equipierung anbelangt, werden wir uns mündlich bei Enfantin erkundigen, ein rarer Kerl, der nicht mehr St.-Simonist ist und über die Verirrungen seiner Jugend lacht. Jedenfalls reichst Du mit 400 bis 500 F. für Deine Verschönerung aus, und für die Reisekosten hast Du nicht zu sorgen, so wie Schiff, Kost, Kamele und Krokodile, die frei verabreicht werden.“ Negrelli wollte am 1. Februar in Paris eintreffen; da kam von dort und fast gleichzeitig aus London die Nachricht, daß weder Talabot noch Stephenson die Reise vor dem Spätherbste antreten könnten. Talabot begründete es mit dem Umstande, daß die Arbeiten seiner Brigade noch nicht beendet seien; Stephenson gebrauchte Ausflüchte aller Art. Negrelli war betroffen, ärgerlich, verstimmt, fügte sich aber darein; ja, er suchte seinen Freunden gegenüber in der ärgerlichen Sache selbst noch etwas Gutes zu finden. Die Monate Februar und März, meint