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II. Der Suezkanal
er, sind die schädlichsten in Ägypten ; und für Hartmann erwächst die Hoffnung auf Mitreise; selbst Dr. Raffey habe sich nach dem ersten Paroxismus in Geduld ergeben und seine Frau, „die im März nach Rom reist“ — sie steht vor der Entbindung — läßt ihrer Freude wegen der Verschiebung der Reise vollen Lauf. Auch dem Minister Kübeck weiß er die Verschiebung als richtig und notwendig darzustellen. Aber in Leipzig war man über den Gang der Dinge geradezu ungehalten. Man beschwor Negrelli, auf die Mitreise Talabots und Stephen- sons zu verzichten; man bat ihn, fest zu bleiben, sich nicht nach Talabots Wunsch zu richten. Dufour versicherte ihm: „Es ist in dieser Sache entschieden etwas jalousie de inetier. Talabot wünscht lieber die Sache verschoben, eventuell vielleicht gefährdet zu sehen, als daß die Ehre, das Avantprojekt gemacht zu haben, ihm entgehen sollte, so scheint es mir wenigstens, und ich wünschte, daß Sie sich selbst durch eine persönliche Unterredung mit den Häuptern der französischen Gruppe überzeugen könnten, ob ich denselben mit diesem Verdachte zunahe trete. Die Franzosen haben seit Bildung der Société d’études eine schlechte Rolle gespielt und ihre Nationaleitelkeit will es nicht zulassen, daß auch unser Ingenieur en chef der erste auf dem Platze sei. Jch kenne meine Pappenheimer, sie gefährden lieber die ganze Sache, als die zweite Violine zu spielen.“
Während noch die Briefe über diese Angelegenheit zwischen Leipzig, Paris und Wien hin- und hergingen, brach in Paris und in Wien die Revolution aus. Die Frage der Reise nach Ägypten erledigte sich vorläufig. Bis zum Herbste erhoffte Dufour die Aufheiterung des politischen Himmels und eine den friedlichen Arbeiten am Suezkanal günstigere Stimmung. Auch Enfantin war voll Zuversicht auf die Zukunft. In dieser Zeit allgemeiner