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II. Der Suezkanal
Namen und den Namen des Herrn von Negrelli unter die Gründer seiner Unternehmung einschreiben hat lassen, die keine erlauchteren und mächtigeren Beschützer finden kann, als den erlauchten Minister Österreichs und den berühmten Bauingenieur der Lombardei und Venetiens.“
ln seiner Antwort stellte sich Bruck entschieden auf den Standpunkt der Studiengesellschaft und betonte ausdrücklich, daß er hoffe: „Sr. Hoheit werde auch die gleiche Güte den anderen Gründern der Gesellschaft erweisen.“ Das lag nun freilich nicht mehr in der Absicht Lesseps’, der nach seiner Rückkehr nach Paris den offenen Bruch zwischen sich und der Studiengesellschaft herbeiführte. Er erklärte seinen ehemaligen Associés, daß die Gesellschaft, die zu gründen ihn der Vizekönig anvertraut habe, der Studiengesellschaft vom Jahre 1847 nicht mehr schulde als allen anderen Planverfassern, verbündeten oder vereinzelt stehenden, die sich — in großer Zahl — seit fünfzig Jahren mit der Kanalfrage befaßt haben. Seinen rastlosen und rücksichtslosen Bemühungen gelang es denn auch bald, die Studiengesellschaft kalt zu stellen, sie bei Hof und in der Öffentlichkeit auszuschalten. Im Jahre 1855 veröffentlichte Lesseps unter der Überschrift: „Die Durchbohrung des Isthmus von Suez“ 73 alle Schriftstücke und Urkunden, die auf sein Unternehmen Bezug hatten. In der Einleitung findet sich der Satz: „Ich habe von niemandem irgend eine Art Auftrag erhalten.“ Unter den Urkunden ist auch der „Ferman de Concession de S. A. Mohammed Sa'fd, Vice-roi d’Egypte“ abgedruckt; er trägt die Zeitangabe: 30. November 1854, unterscheidet sich aber in wichtigen Punkten von jener ersten Übersetzung, die nur in wenigen geschriebenen Stücken an einige Mitglieder der Studiengesellschaft gelangte und