3. Rastlose Tätigkeit für den Suezkanal
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sich mit der Absicht Negrelli’s, die von Kubly gemachten Aufnahmen des bis dahin noch unbekannten Marienklosters mit der unterirdischen Grotte in dem unregelmäßigen festungsartigen Bau Quasr e l Chäma in Alt- Kairo in Kupfer stechen zu lassen und im Prachteinband dem Kaiser zu überreichen. Kubly macht Negrelli aufmerksam, daß die Derwische ihm nicht Zeit ließen, alles genau zu verzeichnen; besonders habe er die schönen Holzmosaiken an den Verschlägen, die Chornischen und Altarbögen nur skizzenhaft andeuten können; der Pavillon ist nur nach dem Gedächtnis gezeichnet. „Das“, schreibt Kubly in seiner köstlich burschikosen Art, „fühle ich mich gedrungen Dir noch zu sagen, damit Du im Texte auf eine Reiseskizze hindeuten kannst — damit nicht etwa hintennach irgend ein Berliner, wenn er beim Namensfest seines Königs Salven beschreibt, die er gebracht, mich nebenbei der Untreue in der Aufnahme dieser Grotte beschuldigen könnte.“
Auf die für die Suezkanalfrage entscheidende Sitzung der Internationalen Kommission bereitete in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz eine Abhandlung Negrelli’s vor, die unter der Überschrift; „Die gegenwärtigen Transport- und Kommunikationsmittel Ägyptens mit Beziehung auf die beantragte Durchstechung der Landenge von Suez“ im XVII. Hefte des Jahrganges 1856 der Wochenschrift „Austria“ veröffentlicht wurde. Negrelli bespricht darin die Eisenbahn von Alexandrien bis Kairo, die im Dezember 1855 dem Betriebe übergeben worden war und deren Bau nach Suez rasch fortschritt; ferner die „optischen Telegraphen“, die in Ägypten nach mehreren Richtungen hin zu einer Zeit angelegt wurden, da sie in Europa nur in wenigen Ländern bestanden, und den elektrischen Telegraphen längs der Bahn von Alexandrien bis Kairo;
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