3. Rastlose Tätigkeit für den Suezkanal
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wies aber doch einige wirtschaftlich und technisch vorteilhafte Änderungen dieses letzteren auf. Sie war die gerade und daher kürzeste, aber auch die technisch einfachste und mithin billigste Verbindung der beiden Meere. Von Suez ausgehend, zieht der Kanal in gerader Richtung bis zu den Bitterseen; hier macht er eine schärfere Wendung, durchfährt den kleinen und großen Bittersee, zieht bis zur Schwelle von Serapeum, ändert im weiteren Zuge wiederholt mit schwachen Krümmungen seine Richtung, durchschneidet den Timsahsee, umfährt die Schwelle von El-Guisr und läuft dann, die eingeschlagene Richtung unverändert festhaltend, nach dem innersten Golfe von Pelusium zwischen dem alten Schlosse Tineh und Pelusium.
Nach einer lebhaften Erörterung aller Vorschläge in der ersten Sitzung wurden die Vorschläge Leperes, Talabots und Barraults abgelehnt und die von Negrelli empfohlene Linienführung angenommen. Die Kommission verwarf auch nach eingehender Beratung den Vorschlag, den Meereskanal durch eine Abzweigung beim Timsahsee mit Nilwasser zu speisen; ein solcher Speisekanal würde in dem sandigen Boden schwer auszuführen und zu erhalten sein, er würde hohe Anlage- und Betriebskosten erfordern, weil er jährlich an 200 Millionen Kubikmeter Nilwasser mit fast 800.000 Kubikmeter Schlamm verbraucht, dessen Ausräumung zwölf Maschinen und einen Kostenaufwand von einer Million Franken erheischen würde. Dieser wichtigen Entscheidung folgte die nicht minder bedeutsame Frage der Schleusenanlagen an den Kanalmündungen. Die Geister stießen hart aufeinander. Negrelli ergriff wiederholt das Wort, um mit aller Entschiedenheit gegen die Schleusen zu sprechen. Die Gegner stützten sich auf nicht leicht wiegende Gründe: Die Anlage von Schleusen ermög-