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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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HF. Letzte Kämpfe

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Anspruch; sehnsuchtsvoll harrt er der Heimkehr seiner Lieben; er wird, meint er, wenn er sie erblickt, das Anlegen des Schiffes nicht abwarten können und schwimmend zum Schiffe gelangen; und wenn sie heim­kommen, wollen sie mit Gott lustig sein und nur lustig: Juchheura! Der Briefwechsel nach der Schweiz wurde wieder lebendig. Es gefiel Negrelli nicht, daß Escher und Ott aus der Direktion der Nordostbahn aus­geschieden waren. Er verkaufte seine Aktien; er konnte das Geld in österreichischen Papieren besser anlegen; auch Escher wollte österreichische Werte; Negrelli riet ihm zumNationalanlehen,das 83 steht und sichere 6 % stellt, zu den Grundentlastungsobligationen, zu Aktien der Theißbahn und vor allem zu Nordbahnpa­pieren, die wohl augenblicklich auf 262 gesunken waren, aber bald wieder gegen 300 steuern würden, dennes ist eine Dividende von 15 bis 20 % zu gewärtigen und die Nordbahn ist doch unter allen Unternehmungen die solideste. Mit der Gestaltung des Eisenbahnwesens in der Schweiz konnte sich Negrelli nicht befreunden; mehrere Linien hielt er für verfehlt, die neu entstehen­den für zu teuer, als daß sie ein einträgliches Geschäft bilden könnten.

Auch die Suezkanalfrage erklingt in den Briefen nach der Schweiz, und nach Triest. Sie wird wieder lebendig. In der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien hielt Negrelli am 31. März 1857 einen Vortrag über den Kanal; es wurde eine Kommission gewählt, die eine umfangreiche Denkschrift verfaßte, auf Grund de­ren die Gesellschaft die kräftige Unterstützung des Un­ternehmens für unbedingt notwendig erklärte. Lesseps nahm den Kampf gegen Palmerstone, der die Pforte von der Genehmigung des Suez-Erlasses ihres ägyp­tischen Statthalters abhielt, mit voller Tatkraft auf.