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In Italien - Der Suezkanal - Letzte Kämpfe : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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Anmerkungen

Bogen von 180 m Halbmesser mit einer Fahrgeschwindigkeit von 2% deutschen Meilen und mit einer Gesamtlast von rund 4000 Zentnern, auf solche Weise die Erfahrungen auf der bayrischen Südnordbahn zwischen Neuenmarkt und Marktschorgast und auf der Rauhen Alb zwischen Geißlingen und Ulm glänzend bestäti­gend. Es ist überraschend, wenn Stephenson in seinem Gutachten es als wünschenswert bezeichnet, das Gewicht und die Kraft der Lokomotiven insoweit zu begrenzen, daß die Schienen nicht zu schwer und nicht zu rasch abgenützt würden. Er empfiehlt für die Schweiz Lokomotiven mit vier gekuppelten Rädern und zwei Lauf­rädern von 1'45 bis 152 m Durchmesser, mit Zylindern von 15 Zoll Durchmesser und 22 Zoll Hub; diese Lokomotiven würden meint er gegen 17 t wiegen und auf der Steigung von 17 a. T. noch 30 bis 35 t (den Tender nicht gerechnet) mit etwa 20 km in der Stunde fortbewegen. Bei solchen Annahmen und bei so geringer Einsicht in die Entwicklungsfähigkeit und in die Entwick­lungsrichtung der Lokomotive ist es begreiflich, daß er es als ungeeignet und unnütz erklärt,die öffentlichen Hilfsquellen für Eisenbahnen zu verschleudern, wo treffliche Wasserstraßen, mit denen die Schweiz von der Natur so reichlich begabt ist, benutzt werden können. Das Dampfboot bietet den Bewohnern der an­liegenden Ufer weit mehr Vorteile, als die Eisenbahn je zu ge­währen imstande ist. Die Schnelligkeit der Dampfschiffe erster Klasse ist nur sehr wenig von der eines Eisenbahnzuges, der an gleich vielen Stationen hält, verschieden. An diesem Gutachten Stephensons gemessen, wächst die Bedeutung Ghegas und jener Männer, die wie z. B. Negrelli bei dem Semmeringbahn- Entwürfe Paten gestanden sind, zu einer heute viel zu wenig erkannten Höhe empor.

Aus dem Berichte der Minderheit des Eisenbahnausschusses als Vertreterin des Privatbahnbaues sind die Äußerungen über die österreichischen Verhältnisse hervorzuheben. In Österreich sagt der Bericht sei in dem Staatsbahnbau, ganz abgesehen von der Berücksichtigung allfällig anderer Staatszwecke, das hohe In­teresse einer Dynastie und ihrer Regierung zu erkennen, welche in dem neuen Transportsystem das sicherste Mittel erblickt, von dem Reichszentralpunkte aus die heterogenen Bestandteile und Nationalitäten ihres großen Aggregatstaates zu beherrschen und mit eisernen Banden zusammenzuhalten.

Nach derVerordnung über die technische Einheit in schwei­zerischen Eisenbahnen soll die Spurweite 4' 8 V 2 engl. = 4784