Anmerkungen
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die Pilotierung der Pfeiler, die wegen der Ungleichartigkeit des Baugrundes (am linken Ufer Schotter mit großen Kuppensteinen, am rechten vorwiegend Sand) viel Schwierigkeiten bot; man verwendete Dampfmaschinen; die Gründung geschah im Schutze von Fangdämmen („Wasserstreben“) verschiedener Bauart, weil die Flußsohle ungleich war und die Gründungstiefe meistens durch Aushebung gewonnen werden mußte; zum Betriebe der hydraulischen Schrauben dienten Dampfmaschinen; später benützte man zum Auspumpen des Wassers eine Dampfmaschine mit doppelter Säugpumpe, die in der Minute 6 Kubikmeter Wasser hob. Die Gewölbe wurde mit Asphalt abgedeckt. Die Schienen lagen auf Langschwellen, die von 3 zu 3 m durch Querhölzer verbunden waren. Da die Etsch selten Eis und dann nur solches geringer Stärke führt, sind die Pfeiler beiderseits halbkreisförmig abgerundet. Ursprünglich waren nur die Mittelpfeiler der kleineren Bögen mit Sprengminen versehen, später wurden Minen auch in die Nachmauerung der Strompfeiler gelegt. Den Aufstieg zu den mit Steinplatten belegten Gehwegen, die eine Steinbalustrade vom Bahnkörper trennt und ein Gußeisengeländer nach außen hin abschließt, vermitteln Treppen in den Flügelmauern.
22 Der Vortrag findet sich im Notizblatt der Allgemeinen Bauzeitung, Bd. II, Nr. 15, Februar 1853, abgedruckt.
23 Kommandant des Kastells Vecchio war damals ein Genieleutnant namens Papigny. Negrelli’s italienisch geschriebener Brief vom 20. Mai 1851 fand sich in einem, 1868 verfaßten Berichte Cavattoni’s an die „Giunta Municipale di Verona“ über die Schicksale des Bauwerkes unter der französischen und der österreichischen Verwaltung. Graf Vittorio Cavazzocca Mazzanti veröffentlichte ihn in der periodischen Zeitschrift „Pro Verona“ (Jahrgang IV, Folge 10) unter Beifügung von geschichtlichen Bemerkungen über das Denkmal. Die Veröffentlichung erregte großes Aufsehen. Die im Jahre 1542 ausgeführte Einfassung des 4. Altares in dem schönen gothischen Dominikanerbau Sant’Anastasia in Verona stellt den Arco de’Gavi dar.
24 Nach Mazzanti (vgl. Anm. 23) hat die veronesische Kommune den Betrag von 6005 Lire, den der Vizekönig dem Präfekten des Etsch-Departements überwiesen hatte, niemals übernommen; das Geld wurde anderweitig verwendet.