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Fragen, aufjclie ich leider die Antwort schuldig bleiben mußte. Nur einmal im Monat fährt der Feldwebel mit seinem Karren nach Swakopmund, um für den nächsten Monat einzukaufen und Rechnung zu legen. Seitdem die Eisenbahn existiert, kommt kaum noch ein Reisender über diese Station, daher waren die Insassen auch gänzlich unorientiert über die ganze Lage und über die letzten Gefechte und dankbar für jede Neuigkeit, die wir ihnen mitteilen konnten.
Wir verlebten einen angenehmen Abend, bekamen ordentlich zu essen und ließen uns manche Aufklärung über afrikanische Verhältnisse geben,
von Salzmaim phot.
Pferdeausladen auf der Mole Swakopmund.
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um allmählich zu richtigen alten Afrikanern zu werden. Mich erinnerte diese kleine Station an manche Raststelle im chinesischen Turkestan, der Sonnenuntergang hinter den rötlichen Felsen war genau so wunderbar schön wie in der Wüste Gobi. Ich hatte dank der Liebenswürdigkeit des Feldwebels sogar ein Bett und schlief zum ersten Male im Innern des Landes prachtvoll. Am nächsten Morgen ritten wir mit Sonnenaufgang ab, das Flußbett abwärts nach Richthofen zu, es ging zum Teil durch dicken Busch, dann wieder über sandigeStellen, die noch vom Wasser durchtränkt waren und in denen die Pferde tief einsanken. Zum ersten Male bekam man einen Begriff von afrikanischer Wildnis, ab und zu sah man einen Klippbock, der blitzschnell im Busch verschwand. Wir passierten die kleine Farm des Landwehrmannes, der Hausrat war herausgezerrt und davor verstreut, der abkommende Fluß hatte den Garten zerstört, viel Fleiß war mit einem Schlage dadurch vernichtet worden. Die das Flußbett einengenden Felsen