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Endlich gegen i Uhr mittags hatten wir die Vley — eine in der Regenzeit wasserführende Senkung — von Owikokorero erreicht und bezogen am Südrande ein Biwak. Wir sind in die Gegend des Kalkes gelangt. Das Wasser wird hier nicht mehr in Flußbetten im Sande gegraben, sondern aus tiefen, mitten in der Vley im Kalkfelsen vorhandenen Löchern mit Eimern geschöpft. Das Wasser war schön, klar undwohlschmeckend und langte auch annähernd für die Truppe. Später, als das Detachement von der Heyde und dessen Kolonnen abgerückt waren, reichte das Wasser bequem aus. Nur ein einziges dieser Wasserlöcher war durch einen Hundekadaver verseucht, ich wundere mich eigentlich, daß der sonst doch vor keinem Mittel zurückschrecken de Herero nicht auch die anderen Löcher verseucht hat. Das eine verseuchte Loch war wohl nicht feindlichen Absichten zuzuschreiben, sondern der Hund war wahrscheinlich in seinem Durst hineingefallen und ertrunken.
Im übrigen bietet Owikokorero als Landschaft genau ebensowenig Abwechselung wie der bisher von uns durchzogene Distrikt. Um die vegetationslose, ungefähr 600 Meter im Durchmesser messende Vley liegt dichter Busch, in dem die verschiedenen Truppenteile ihre Biwaks bezogen haben. Im Norden sieht man die bläulichen, nicht sehr hohen Okakango-Berge liegen, die übrigens falsch auf der sonst gar nicht so schlechten Karte angegeben sind. Im Laufe des Tages treffen die erste und die zweite Staffel ein unter vielem Peitschenknallen und Geschrei der Treiber. Wir
von Salzmann phot.
Im Busch.