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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
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hörte man das Surren des Motors bis in unser Biwak herüber. Was mochte da herüber und hinüber gekabelt werden ? Haben die Herero die Kolonne Estorff angegriffen? Im stillen hoffte es natürlich jeder, denn das ist der einzige mögliche Fall, daß auch wir schleunigst vormarschieren, um der Kolonne zu Hilfe zu kommen, sonst müssen wir warten, bis die neuen Ver­stärkungen in ungefähr gleicher Höhe mit uns sind, damit wir die Herero von allen Seiten zugleich anfassen können. In der Theorie, besonders z. B. für ein Land mit schönen Straßen, macht sich der Gedanke ja sehr schön, ob es aber hier in diesem Buschlande mit den noch dazu meist falsch ein­gezeichneten Wegen später in der Praxis gelingen wird, ist eine andere

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5. Batterie (Vorratswagen) im Marsch.

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Sache, und ich hielte es für einen außerordentlichen Glückszufall. Man bedenke nur, wie blitzschnell sich hier die meisten Gefechte abgespielt haben, und wenn auch der Funkentelegraph die Meldung schleunigst an die vielleicht nur einen kleinen Tagemarsch entfernte Nebenabteilung übermittelt, so wird der schwarze Feind seiner Kampfesweise entsprechend schon längst über alle Berge oder hier vielmehr Büsche sein.

Am 30. Juni rückte unsere Witboi-Abteilung auf Otjire vor, zugleich wurde die ro. Kompagnie aufgelöst, um die 11. zu komplettieren, die Etappen- und Heliographenposten zu besetzen und zugleich drei Offizier- patrouillen gegen den Omuramba vorzutreiben. Ach, die glücklichen, viel beneideten Patrouillenführer! Wer von uns Leutnants hätte nicht sofort mit ihnen getauscht, auch mit der sicheren Aussicht, nicht mehr