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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
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von der Truppe entfernt hinter einen dichten Busch gekauert, er­zählten aber bei der Rückkehr, daß alles dick voll Herero säße, dieüiur

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auf uns warteten. Die Nacht war wenig geruhsam, wir konnten natürlich nicht absatteln und froren, da auch kein Feuer angemacht werden konnte, ganz schauderhaft.

Am nächsten Morgen, am 22., meinem Geburtstage und ebenso demjenigen des anderen Patrouillenführers Leutnant von Asseburg, fanden wir dann das Nest ausgeflogen, die Herero waren mit Sack und Pack nach Nordwesten zu abgezogen. Wie geschickt die Schwarzen ihren Abzug bewerkstelligt hatten, ging daraus hervor, daß weder unsere Posten noch einer der stets Wache habenden Offiziere auch nur das allergeringste

von Salzmann phot.

Unsere Stabs-Eselkarre.

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Geräusch bemerkt hatten. Es bestätigt dieser Vorfall wieder einmal die bekannte Tatsache, daß ein großer Hererohaufen auf kürzeste Distanz mit großen Viehmengen an einer europäischen Truppe nachts im dichten Busche vorbeiziehen kann, ohne daß diese auch das mindeste davon merkt. Es charakterisiert andererseits die Schwierigkeiten, die einer voll­kommenen Einschließung des ganzen Stammes durch unsere dagegen immerhin sehr schwachen Streitkräfte entgegenstehen, und daß es eben ein hoher Glückzufall sein wird, wenn wir besonders die Rädelsführer, also die Grootleute, fangen. Diese Halunken werden es im kritischen Momente sicher verstehen, sich auf die Pferde zu werfen, um nach dem Sandfelde im Südosten und von dort aus über die englische Grenze oder nach dem Kaokofelde im Westen zu entkommen, um so der gerechten Strafe, nämlich dem Strange, zu entgehen.