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Andere Patrouillen hatten unterdessen festgestellt, daß der Osthang des kleinen Waterberges frei vom Feinde sei und daß dieser nahe um Hamakari festsitze.
Am 24. Juli verlor unsere Abteilung einen tüchtigen Mann, indem einer zum Detachement v. Heyde fahrenden Eselkarre der Vorderreiter hinterrücks am Abend aus dichtem Busch erschossen wurde. Eine Verfolgung der Schützen erwies sich als ergebnislos. Nachts in dem dichten Busch einzelne Herero zu verfolgen, ist von vornherein vergeblich.
Der 28. Juli war ein Freudentag, denn er brachte uns die langersehnte Heimatspost.
An diesem Tage traf unser neuer Abteilungskommandeur Maj. Freih. v. Reitzenstein mit seinem Adjutanten Oberleutnant Lautenschläger ein.
Am 29. Juli war ich wieder mit Leutnant Degenkolb auf Patrouille, zugleich wurde ich als Ordonnanzoffizier zum Detachementsstahe kommandiert. Diesmal ging es wieder feindwärts. Ich hatte den Auftrag, vom kleinen Waterberge an auf Hamakari zu erkunden. Hierzu ritt ich zuerst mit der Patrouille auf Ombuatjipiro, wo ich tränkte. Dann ging’s weiter über Orusu Vley immer scharf auf die sich im hellen Mondschein deutlich markierende rechte Ecke des kleinen Waterberges zu. Unterwegs gab’s nichts von Interesse. Vereinzelte frische Spuren findet man stets, sie rühren von Spähern oder von Feldkost suchenden Kaffern her, und wenn man oft auf Patrouille reitet, legt man ihnen bald nur geringe Bedeutung zu. Erst wenn sich die Spuren mehren oder Viehspuren dazu kommen, wird man aufmerksamer. Vorzügliche Dienste beim Aufsuchen der Spuren leistete mir eine vom Major von Mühlenfels in bekannter Liebenswürdigkeit zur Verfügung gestellte kleine elektrische Patrouillenlampe.
von Salzmann phot.
Major Freiherr Oberleutnant
von Reitzenstein. Lautenschläger.
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