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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
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Volkes wohl Tausende gegeben hat, lagen oft sehr versteckt im Busch und wurden nur durch einen Zufall gefunden. Gegen 2 Uhr näherten wir uns dem Gefechtsfelde vom 11. August, dort, wo die Abteilung Müller an­gegriffen hatte. Wir merkten es an den noch umherliegenden, durch Artilleriegeschosse schrecklich verstümmelten Hereroleichen und Pferde­kadavern. Ich sah von meinem Wagen aus mehrfach stark aufgetriebene Leichen noch in derselben Stellung, in der sie das tödliche Geschoß ereilt hatte.

St. A. Dr. Eggel phot.

5. Batterie auf dem Verfolgungsmarsch bei Erindi Endecca am 13. August 1904.

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Am 14. August gegen 3 Uhr nachmittags waren wir endlich an unserem Lagerplatz, auf dem gerade die von der Verfolgung todmüde zurück­kehrenden Truppen eintrafen und sich einrichteten. Für unsere armen Pferde waren diese Tage besonders anstrengend, da hier kein Halm Gras v T uchs, die Haferration nur zwei Pfund täglich betrug und das obendrein schlechte Wasser mehr als knapp -war. Wir befanden uns gerade-in der Gegend, in der die Orlogleute vor dem Gefechte gelagert hatten, was an den vielen kleinen Aschenhaufen kenntlich war; der Herero macht niemals wie wir ein großes hellbrennendes Wachtfeuer an, wie ich das übrigens auch schon bei anderen Naturvölkern zu beobachten Gelegenheit ge­habt habe. Bei mir steigerten sich Fieber und Schmerzen andauernd, in dem Gipsverband brannte mir der verwundete Fuß wie Feuer. Jeden-