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falls war vom Knochen noch mehr zertrümmert, als die Ärzte bisher erkannt hatten, und sie mußten daher zu einem größeren operativen Eingriff schreiten, zu dem ich schweren Herzens meine Einwilligung gab, denn wahrscheinlich wurde der ganze Fuß amputiert. Am 15. morgens wurden alle Vorbereitungen getroffen, für den Patienten übrigens kein angenehmer Anblick; all die schönen Instrumente wurden ausgepackt und vor meinem Zelte der Operationstisch aufgebaut, durch eine Wand aus Zeltbahnen gegen Wind und unberufene Zuschauer geschützt. End-
St. A. Dr. Egge] phot.
Infanterie der Abteilung von Mühlenfels auf dem Verfolgungsmarsch bei Erindi Endecca am 13. August 1904.
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lieh brachte einer der jüngeren Ärzte die Chloroformflasche, ich kam auf den Operationstisch und — 2| Stunden später erwachte ich wieder in meinem Bette. Mein erster Gedanke, nachdem ich mich etwas erholt hatte, war: Ist der Fuß noch da? Gott sei Dank, er war noch da und guckte oben mit den Zehen aus einem neuen Gipsverband heraus. Ich hatte nicht mehr so starke Schmerzen und fühlte mich momentan ganz wohl; die Chloroformnarkose verursachte bei mir nicht das bekannte Übelbefinden, wie bei so vielen anderen Patienten. Deshalb begriff auch der mich später behandelnde Arzt zuerst nicht recht, warum ich mich immer ganz gern chloroformieren ließ, denn die meisten anderen Patienten schätzten die Narkose gar nicht. Ich ließ mir das bald aufgetragene Mittag-