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nie um frisches klares Wasser verlegen, und besonders hierdurch ist man wohl seinerzeit veranlaßt worden, das Lazarett hier einzurichten. Dem Bach ist in der Ebene kein langes Leben beschieden, er versiegt bald im Sande. Von unserer Veranda aus hat man talabwärts einen Blick in die weite, weite, überall mit Busch bedeckte Ebene, deren einförmiges Grau nur zuweilen von einer grünen Baumgruppe unterbrochen wird, denn wir haben jetzt hier Frühjahr. Das Tal selbst ist mit grünen Bäumen ausgefüllt, denen nach oben die roten Felsen einen wirkungsvollen Abschluß geben. Gegenüber dem Missionshause liegt der Garten des Missionars. Dank der geschützten Lage des Tales gedeihen hier im Freien Oleander und Bambus, Bananen und Feigen und andere an südliches Klima gewöhnte
von Salzmann. phot.
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Verwundeten-Lazarett (F. L. 2, später 4) Waterberg im Missionshause.
Kinder der Flora. Oleander und der hier stark wuchernde Kaktus blühen jetzt und gewähren mit ihren roten und gelben Blüten einen sehr hübschen Anblick. Leider haben die Herero auch hier arg gehaust. Viel Edelholz ist unnötig als Brennholz heruntergeschlagen, das den Abschluß des Gartens nach Osten bildende Bambusdickicht stark gelichtet worden, und der Bach selbst ist sehr versumpft; seine Reinigung hat unseren Leuten viel Mühe gekostet. Unten im Tale lagen bisher die vor kurzer Zeit nach dem Süden abmarschierte Gebirgsbatterie, die sogenannte gemischte Abteilung und die Halbbatterie von Winterfeld. Oberhalb des Lazaretts liegt der noch hier verbliebene Teil der Kompagnie von Welck. In der Kirche sind die Typhuskranken untergebracht, deren es leider noch immer allzu viele gibt. Alle diese Truppenteile werden uns über kurz oder lang wieder verlassen, um die ihnen angewiesenen Standquartiere am Omuramba ua Matako zu
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