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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
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ist in Unmengen vorhanden; Ameisen, Termiten, Spinnen, Heuschrecken, die verschiedensten Fliegen und Käfer, die lieben Moskitos und andere angenehme Tiere bringen einem stündlich in Erinnerung, daß man nicht bei Muttern in der Heimat, sondern im fernen Afrika festliegt. Die Ter­miten haben sich meines Koffers liebevoll angenommen und den ganzen Boden aufgefressen. Wie diese abscheulichen Bestien in den mit fest­gestampftem Lehm bedeckten Fußboden gekommen sind, ist mir ganz unerklärlich. Vor einigen Monaten hatten schon einmal Termiten den Kofferboden angefressen, aber da stand er im Biwak auf der blanken Erde.

Sanitäts-Unteroffizier Ungcrer phot. (mit dem Apparat des YerfassersX Verfasser photographiert von der Tragbahre aus.

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Ganz besonders zudringlich sind auch große schwarze Ameisen, deren ich morgens stets mehrere im Bette vorfinde. Nachts läßt man natürlich, um etwas Zugluft zur Kühlung zu haben, die Tür offen; das benutzen stets vier bis sechs Fledermäuse, um bei mir die anderen Ruhestörer zu fangen; deshalb sind sie willkommen, und man nimmt die Störung im sowieso mangelhaften Schlummer gerne hin.

Daß man nicht allzuviel und allzulange schläft, dafür sorgen auch die früher fast unzähligen Hereroköter, deren Reihen jetzt stark gelichtet sind. In den verlassenen Hererowerften waren diese Tiere zu Hunderten zurückgeblieben und zogen sich nun zu den bewohnten Plätzen, also zu uns, jeden Menschen durch das unaufhörliche Bellen und Heulen um das bißchen Schlaf bringend. Es war manchmal, besonders zur Vollmondzeit, geradezu um aus der Haut zu fahren; jeder Hund, der sich zeigte, verfiel