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unbarmherzig dem tödlichen Blei, so daß sich diese wirkliche Kalamität etwas gebessert hat, aber ganz aufhören wird sie nie, denn manches alte Biest wagt sich nicht ans Lager heran, sondern schleicht nur
in dunkler Nacht zu der Stelle, wo der Schlächter die Därme der Schlachttiere vergraben hat, um diese mit einer wahren Virtuosität auszubuddeln. In jedem Kriege sammeln sich wohl solche herrenlose Hundeherden an; ich erinnere mich, daß diese Hunde auch im Herbst 1900 bei Tientsin zur reinen Landplage wurden, und daß man sie rücksichtslos schoß, wo man sie traf. Bei Vollmond klangen an mein staunendes Ohr auch noch andere Geräusche: unsere Kaffern sangen den Mond an, soweit man dieses Geräusch mit Singen bezeichnen kann. Schließlich hatten sie sich vor Begeisterung ganz heiser gebrüllt, vielleicht hatte auch der an diesem Tage fällige „Suppi“, der Rum, dazu beigetragen.
Übrigens zeitigt die herrschende Hitze auch noch andere Unannehmlichkeiten. Abgesehen davon, daß Eis für medizinische Zwecke nicht vorhanden ist, ist es auch nicht möglich, Butter oder Schmalz zu kühlen. Alles befindet sich in gänzlich aufgelöstem Zustande, Fleisch verdirbt
von Salzmann phot.
Lt. Ehrhardt (am Typhus verstorben) mit seinem „Kneisl".