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Knochen; eins war am Wege liegen geblieben und eingegangen. Zwei weitere konnten nicht mehr aufstehen und mußten binnen Stunden tot sein; sie erhielten den Gnadenschuß. Ich erhielt bei dieser Gelegenheit wieder einmal einen Begriff von den enormen Schwierigkeiten, mit denen der Verpflegungsnachschub in der Kolonie zu kämpfen hatte und welche Verantwortung so ein Kolonnenführer auf sich nehmen mußte. Am Abend ging’s weiter. Die Nacht wurde durchgetreckt, und morgens waren wir in Katjeru, das wir früher Otjire nannten, bekannt durch seinen See, der zwar jetzt nicht mehr sehr groß ist, aber immerhin doch noch ein Phänomen in dieser trostlosen Gegend bildet. Am Nachmittag war wieder einmal Verbandswechsel. Meine Wunde ist immer noch nicht ganz geschlossen
von Salzmann phot.
Ass.-Arzt Dr. Meyer^wird begraben. Okawitumbika.
und hatte etwas stark abgesondert, im allgemeinen wohl nicht schlimmer als sonst, aber es war wohl auf das Stoßen des Wagens zurückzuführen. Auch hier lag wieder eine Kolonne, bei der ich den Sanitäts-Unteroffizier Schöttgen wiederfand, der mich in den ersten Tagen meinerVerwundung so sorgsam gepflegt hatte. •— Mein Bursche schoß wieder einen Deuker, was uns als frisches Fleisch stets willkommen war. Am Abend um -}k 8 Uhr treckten wir weiter und passierten in der Nacht wiederum eine Kolonne, die nach Waterberg marschierte. Waterberg wird wohl zu einem Hauptplatz für die Verproviantierung werden, und gerade jetzt, noch vor Einsetzen der großen Regenzeit, marschieren so viele Kolonnen mit Proviant herauf, da während der Regenzeit das Passieren der Flußbette fast zur Unmöglichkeit wird.
Am 20. früh, ungefähr gegen 4 Uhr, waren wir annähernd an demselben Platz, auf dem uns in der denkwürdigen Nacht zwischen dem 4. und 5. Juli