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Im Kampfe gegen die Herero : mit 196 Abbildungen nach Originalaufnahmen des Verfassers, seiner Kameraden u. a. und 14 Originalzeichnungen von Anita Peters, Margarete Persson-Henning und O. Laemmerhirt / von Erich von Salzmann
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für das Vieh stellen. Die Ochsen weideten gerade an dieser Stelle im dichtesten Busch, wodurch jede Möglichkeit einer scharfen Aufsicht unter­bunden ist. Gegen Abend starb wieder einer unserer Leute, der Seesoldat Strickstrock, an Herzschwäche infolge Typhus. Nächsten Morgen fuhren wir noch bis zur Wasserstelle selbst und blieben halten, um die wegge­laufenen Ochsen wiederzusuchen. Gegen 4 Uhr nachm, wurde Strickstrock begraben, um 6 Uhr marschierten wir weiter; einige Ochsen waren herein­gebracht worden, der größere Teil fehlte noch und mit ihnen die Treiber, die natürlich Angst hatten, ohne Ochsen zurückzukommen. Es erwies

von Salzmann phol.

Unser Koch Unteroffizier Mein Bursche Karthäuser Grzegorz König

mit ihren jungen Hunden.

sich übrigens klar aus Spuren, daß Hereros die Ochsen weggetrieben hatten, sie sind ja lächerlich gewandt im Ochsenstehlen.

Alle zwei Stunden -wurde gehalten und eine zweistündige Pause ein­gelegt, denn ohne die gewohnten Treiber und mit der stark verminderten Bespannung ging die Geschichte nicht vorwärts. Vielleicht waren auch einige Ochsen nicht an die richtige Stelle gespannt, und der Ochse ist darin ein lächerlich konservatives Tier; er zieht nur an der Stelle, an der er gewohnt ist angespannt zu werden. Einige Ochsen fielen um, so daß jetzt nur noch zehn Stück für einen Wagen vorhanden sind, also die Hälfte der vorschriftsmäßigen Zahl. Unterwegs liefen uns außerdem noch zwei Treiber weg, aus Angst vor Strafe, weil sie ihre Ochsen hatte entkommen lassen. Bis gegen 8 Uhr am 23. wurde marschiert. Unsere Ochsen waren total fertig. Wir kamen nur bis etwa fünf Kilometer an Owikokorero heran.