Annotation 
Egyptische Frauen
Entstehung
Aquarell aus dem Reisetagebuch Carl Junkers, betitelt "Egyptische Frauen" (Ägyptische Frauen).

Entsprechende Textpassage im Reisetagebuch:
"Die Männer sind schön und gut gekleidet, die gemeine Klasse jedoch nur mit einem Hemde bekleidet, sonst nackt,- die Weiber der besseren Klasse sind sehr elegant und reiten von einem Sklaven begleitet ein Maulthier; die gemeinen hingegen haben ein langes blaues Hemd, einen dito Schleier und meistens ein kleines Kind, welches auf ihre Achsel reitet."
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"Egyptische Frauen"Junkers Zeichnungen sind keine naturgetreuen Abbildungen, sondern vielmehr eine Kombination von Realität und Imagination. Seine skizzenhaften Darstellungen orientieren sich an den damals üblichen grafischen Vorlagen. Die Frauendarstellung folgt gängigen orientalistischen Klischees, dem sogenannten „Schema der Orientalin‘“ wie es seit den Türkenkriegen in der bildenden Kunst verbreitet war mit einem Fokus auf die Verhüllung als äußeres Merkmal des ‚Fremden‘ und des „Geheimnisvollen“.Schemenhaft im Hintergrund treten die Umrisse einer Moschee hervor - erkennbar an der angedeuteten Kuppel und dem Halbmondsymbol. Die architektonischen Elemente weisen auf den islamischen Kulturraum hin und verorten die dargestellten Figuren kulturell und geografisch.Zwei Fotografien aus der Sammlung des Archivs des Technischen Museums Wien verdeutlichen, dass der koloniale Blick auf die ‚Orientalin’ auch in späteren visuellen Medien unverändert blieb und die Wahrnehmung muslimischer Frauen nachhaltig beeinflusste. BPA-017714 und BPA-017975