Entsprechende Textpassage im Reisetagebuch:
"Was mich noch überraschte ist die Tracht der gemeinen Dalmatiner-
Sie haben viel ähnliches mit den Türken und tragen alle Waffen, meistens einen langen Dolch und eine Pistole."
"Ein Dalmatiner-Bauer"Dalmatien war seit dem Wiener Kongress 1815 ein Kronland der Habsburgermonarchie. Aufgrund der Nähe zu osmanisch beherrschten Gebieten und des kulturellen Austauschs war der Einfluss der Osmanen in vielfältiger Hinsicht (so auch in der Kleidung) deutlich spürbar.Die Komposition des Aquarells erinnert an ein „Guckkastenbild„– eine optisch gerahmte Darstellung mit abgerundeten Konturen, die den Eindruck eines Blicks durch ein Fernglas vermittelt. Die malerisch-zeichnerische Gestaltung spiegelt Junkers akademische Ausbildung am Wiener k. k. Polytechnischen Institut wider, an dem ein traditioneller zeichnerischer Kanon vermittelt wurde. Sowohl Aufbau als auch Farbgestaltung orientieren sich an der Tradition der Wiener Landschaftsmaler jener Zeit.Mann und Esel/Maultier sind zentral positioniert, was ihre Wichtigkeit in der Komposition hervorhebt. Die Darstellung der regionaltypischen Kleidung folgt kolonial geprägten Klischees des ‚orientalischen Bauern‘, etwa durch Fez, Pluderhose, lange Pfeife, und verweist damit auf ein seinerzeit geläufiges Bildschema der „Volkstrachten“ aus dem östlichen Mittelmeerraum und dem Osmanischen Kulturkreis.Der vergleichsweise hoch angesetzte Horizont ist ein charakteristisches Gestaltungselement: Die Lichtführung sowie die feine Abstufung der Blautöne schaffen eine gezielte Tiefenwirkung, welche den Blick der Betrachtenden auf das zentrale Bildmotiv lenkt.